BLKÖ:Medlin, Johann Nepomuk

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Medjesi
Band: 17 (1867), ab Seite: 243. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Nepomuk Medlin in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Medlin, Johann Nepomuk|17|243|}}

Medlin, Johann Nepomuk (Domherr des Erzbisthums zu Prag, geb. zu Radomischl im Prachiner Kreise Böhmens 1. Mai 1759, gest. zu Prag [244] 16. Februar 1837). Besuchte das Gymnasium und die Humanitätsclassen zu Böhmisch-Krumau, hörte die Philosophie zu Olmütz und wurde im Jahre 1780 in das Prager erzbischöfliche Seminar als Alumnus aufgenommen, wo er die theologischen Studien beendete und im Jahre 1782 die Priesterweihe erhielt. Im folgenden Jahre trat er in die Seelsorge, und zwar zuerst als Caplan in Emaus, dann als Pfarrer zu Unter-Slivno im Bunzlauer Kreise. Bis zum Jahre 1807 versah er dieses Pfarramt, nun wurde er Domherr und Prediger in der Metropolitankirche zu Prag. Zugleich versah er die Stelle eines Archivars des Erzbisthums. Im Drucke hat er folgende Schriften herausgegeben: „Postylla aneb weyklady na wšécky nedělní a swátečni epištoly a ewangelia přes celý rok, s přidáním mrawných naučení“, d. i. Postille, oder Erklärung aller sonn- und festtäglichen Episteln für das ganze Jahr, mit Hinzufügung der Sittenlehre. 4 Theile (Prag, 1. und 2. Theil 1796, 3. und 4. Theil 1828, 8°.), von dem 1. und 2. Theile erschien auch eine deutsche Uebersetzung unter dem Titel: „Postille, oder Erklärung aller sonn- und festtäglichen Episteln u. s. w.“ (Prag 1796); – „Ziwot Pána našeho J. Kr. a swatých učedlníků jeho“, d. i. Leben unseres Herrn Jesus Christus und seiner heiligen Jünger (Prag 1804, 4°.).

Jungmann (Josef), Historie literatury české, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnáč, 4°.) Zweite, von W. W. Tomek besorgte Auflage, S. 497, Nr. 1905; S. 510, Nr. 2161; S. 598 [Jungmann gibt den 13. Mai 1759 als Medlin’s Geburtsdatum an]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 622. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Fr. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 208 [nach den beiden letztgenannten Quellen ist er am 1. Mai 1759 geboren].