BLKÖ:Mederer Edler von Wuthwehr, Conrad

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 240. (Quelle)
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Mederer Edler von Wuthwehr, Conrad (k. k. General-Major, geb. zu Freiburg 21. November 1781, gest. zu Sauerbrunn 18. August 1840). Sohn des Hofrathes und Oberstfeldarztes Matthäus Mederer von Wuthwehr [s. d. Folg.], trat in die kaiserliche Armee, in welcher er im Jahre 1795 im Regimente Murray Fähnrich wurde; er focht nun im Jahre 1796 in der Schlacht bei Hüningen. machte die Belagerung des Brückenkopfes und die Schlacht an der Kenzing mit. Im Jahre 1799 kämpfte er bei Stockach, 1800 bei Möskirch, Ulm und Hohenlinden. Im Jahre 1803 wurde er zum Hauptmann befördert und focht bei Neuhaus und Austerlitz, im Jahre 1809 bei Regensburg, Aspern und Wagram. Insbesondere zeichnete er sich im Jahre 1813 bei der Bestürmung der Kinzinger Brücke aus. Am 31. October g. J. fand die Erstürmung der Brücke Statt. Schon bei dem Sturme hatte M. auf das Thätigste muthvoll mitgewirkt, so daß der Feind auf der Straße nach Frankfurt zurückgeworfen wurde. Die siegestrunkenen Truppen verfolgten nun in blinder Hast den fliehenden Gegner, aber eben durch diese zu hitzige Verfolgung des geworfenen Feindes war Gefahr für unsere zu weit vorgedrungenen Truppen entstanden. Ohne erst Befehl abzuwarten, griff M. selbst activ in die Affaire ein, nahm seine Compagnie, rückte dem fast in den Rücken der Unseren vorgedrungenen weit überlegenen Feinde entgegen, griff ihn rasch und heftig an und schlug ihn siegreich zurück. Dadurch wurden die zu weit Vorgedrungenen von sicherer Gefangenschaft gerettet und überdieß die ganze Action zu unserem Gunsten entschieden. M. wurde dafür von dem Könige von Bayern, Maximilian Joseph, mit dem Max Joseph-Orden ausgezeichnet. Im Jahre 1820 wurde M. Major im 25. Infanterie-Regimente, damals Freiherr von Trapp, machte als solcher die Expedition nach Neapel mit, wurde im Jahre 1830 Oberstlieutenant und Grenadier-Bataillons-Commandant des 22. Infanterie-Regiments, damals Nassau, und am 13. August 1839 General-Major. Als solcher erhielt er eine Brigade zu Klausenburg in Siebenbürgen, wurde aber nach Agram in Croatien übersetzt, wo er bald starb. M. hatte in 40 Schlachten und Treffen gefochten und starb als General-Major im Alter von 59 Jahren. Ein Sohn des Generals, auch Conrad Mederer von Wuthwehr, ist gegenwärtig Oberst und Commandant des Infanterie-Regiments Nr. 5, König Ludwig II. von Bayern.

Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, kl. 8°.) XXVIII. Jahrg. (1840) II. Theil, S. 890.