BLKÖ:Mayr, Karl (Benedictiner)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 150. (Quelle)
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86. Mayr, Karl (gelehrter Benedictiner, geb. in Tirol, gest. zu Marienberg in Tirol 23. Mai 1855). Nachdem er die Gymnasialclassen [151] in Meran besucht, trat er im Stifte Marienberg in den Benedictinerorden. Nach der im Jahre 1806 erfolgten Aufhebung dieses Stiftes war Mayr zuerst als Gymnasial-Professor in Meran und dann als Professor der Philosophie am Lyceum in Trient thätig. Sobald aber im Jahre 1816 das Stift wiederhergestellt wurde, fiel die Wahl zum Prälaten desselben auf ihn. Durch nahezu vier Decennien stand er dem Stifte zu dessen Frommen und neuer Entwickelung vor. Als er die Regierung des Klosters übernahm, war Alles neu herzurichten, neu zu ordnen, denn nach der Aufhebung waren nichts als die nackten Wände übrig geblieben. Nach und nach hob er aber Stift und Kirche zu der ihnen gebührenden würdevollen Stellung. Insbesondere war er auch auf Bereicherung der Klosterbibliothek, für die manche kostbare Werke geschafft wurden, bedacht. Auch unterstützte er literarische Bestrebungen gerne, wenn sie die kirchliche Wissenschaft betrafen. Um Meran machte er sich namentlich dadurch verdient, daß er sich zur Uebernahme des ganzen Obergymnasiums von acht Classen entschloß, worin er von seinen Capitularen eifrig unterstützt wurde. Durch den Druck hat er nichts veröffentlicht, jedoch fanden sich in seinem Nachlasse in Handschrift seine in Trient gehaltenen philosophischen Vorträge in lateinischer Sprache. Ein Freund der Kunst, empfand er an schönen Gemälden eine besondere Freude, und schrieb nicht selten auf Bilder und einzelne Blätter Epigramme. M. wird als der zweite Gründer des Stiftes Marienberg, dessen erster Abt er nach seiner Wiederherstellung war, angesehen.

Katholische Blätter aus Tirol (Innsbruck, Wagner, 8°.) XVII. Jahrg. (1859), Bd. I, S. 39: „Ein Kleeblatt von Tiroler Benedictinern“, von P. Pius Zingerle.