Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 96. (Quelle)
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25. Mayr, Cölestin (gelehrter Benedictiner, geb. zu Donauwörth 21. April 1679, gest. zu Augsburg 19. März 1753). Er trat in das Benedictinerkloster St. Ulrich in Augsburg, in welchem er am 25. Mai 1698 die Klostergelübde ablegte, worauf er nach Salzburg ging, um dort die theologischen Studien zu vollenden. Nach erlangter Priesterweihe wurde er in seinem Kloster Novizenmeister. Im Jahre 1711 als Professor der Philosophie an die Universität nach Salzburg berufen, wurde er dort im Jahre 1713 Regens des Convictes der Ordensgeistlichen, Schulenpräfect, Doctor der Theologie, im Jahre 1714 Professor der Dogmatik und erzbischöflicher geistlicher Rath. Im Jahre 1716 erfolgte seine Ernennung zum Vice-Rector, 1719 zum Prokanzler, 1729 zum Universitäts-Rector und salzburgischen geheimen Rath. Ihm verdankte die [97] Salzburger Hochschule im Jahre 1730 die Errichtung eines besonderen Lehrstuhles für das öffentliche Recht (jus publicum), und überhaupt erwirkte er beim Erzbischofe mehrere Verbesserungen an der Universität. Im Jahre 1733 wurde er nach 22jähriger verdienstlicher Wirksamkeit an der Hochschule zu Salzburg von dort abberufen, um der seinem Kloster angehörigen Propstei Lintzheim vorzustehen, und schon zwei Jahre später, am 17. Juli 1735, erfolgte seine einstimmige Wahl zum Abt des Benedictinerklosters St. Ulrich und Afra in Augsburg, welche Stelle er achtzehn Jahre bekleidete. In seinem Kloster beförderte Mayr den literarischen Unterricht, brachte die Bibliothek in eine bessere Ordnung und war auf eine Vermehrung derselben mit vielen guten neuen Werken bedacht. Die von ihm herausgegebenen Schriften sind in chronologischer Folge: „Theses menstruae philosophicae pro more separatis libellis explicatae“ (Salisburgae 1712–1714, 4°.); – „Trismegistus discurrens sub triplici facie, symbolica, rationali et naturali“ (ibid. 1713, 4°.); – „Hyperdulia Mariana, seu festa Deiparentis cultu symbolico, philosophico historico-morali, publica disputatione celebrata“ (ibid. 1713, Fol., c. fig.); – „Tractatus theologicus de jure et justitia“ (ibid. 1715, 4°.); – „Tractatus de venerabili Eucharistiae Sacramento“ (ibid. 1717); – „De fide divina“ (ibid. 1717); – „De verbi divini incarnatione“ (ibid. 1718); – „De mysteriis verbi divini incarnationem praecedentibus, comitantibus et consequentibus“ (Salisburgae 1719, 4°.); – „De vita, morte, aliisque mysteriis usque ad secundum Christi adventum“ (ibid. 1720, 4°.); – „De secundo Christi adventu“ (ibid. 1721); – „De statu futuri saeculi, seu de futura mundi, beatorum, damnatorum et parvulorum conditione“ (ibid. 1722); – „Wunsch des Gerechten, oder Leichenrede auf den Hintritt Franz Anton von Harrach, Erzbischofs und Fürsten von Salzburg“ (1727, Fol.). Mayr starb im hohen Alter von 74 Jahren.

Veithii, Biblioteca Augustana, Alphabetum VII, p. 145 et s.; Alphab. XII, p. 179. – Rotermund, Fortsetzung des Jöcher’schen Gelehrten-Lexikons, Bd. IV, S. 11153. – Braun, Geschichte der Bischöfe von Augsburg. Bd. IV, S. 647. – Zauner, Syllabus Rectorum universitatis Salisburgensis, p. 11 et s.Derselbe, Verzeichniß akademischer Professoren zu Salzburg, S. 1. – Baader (Clemens Alois), Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts (Augsburg 1824 u. 1825, 8°.) II. Bds. 1. Theil, S. 185.