BLKÖ:Mauschberger, Leopold

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mauß, Joseph
Band: 17 (1867), ab Seite: 155. (Quelle)
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Mauschberger, Leopold (gelehrter Jesuit, geb. zu Kralup in Böhmen 16. Jänner 1718, Todesjahr unbekannt). Neunzehn Jahre alt, nach beendeten philosophischen Studien und erlangter Magisterwürde, trat er im Jahre 1737 in den Orden der Gesellschaft Jesu und legte im Jahre 1742 – und nicht, wie es bei de Luca heißt, 1732 – die Ordensgelübde ab. Sofort im Lehramte verwendet, lehrte er vorerst einige Jahre in den unteren Classen, dann durch drei Jahre die Philosophie, durch zwei Jahre Moraltheologie, durch acht Jahre Scholastik und zuletzt durch zwei Jahre die heilige Schrift. Ein Jahr hindurch versah er das Amt eines Historiographen der böhmischen Provinz seines Ordens, und fünfthalb Jahre besorgte er die Oberaufsicht der Clementinischen Bibliothek in Prag. Darauf zum Director der sogenannten dritten Prüfung der Jesuiten ernannt, wurde er im Jahre 1769 Regens des Convictes zu Olmütz. Die von M. herausgegebenen Schriften sind: „Motus localis corporum gravium solidorum physice pertractatus“ (Olomucii 1751, 8°.); – „Tractatus theologicus in primam Partem S. Thomae seu de Deo uno et trino“ (Pragae 1755, Olomucii 1760, Pragae 1761, 4°.); – „Commentarius in Pentateuchum Moysis, libros Josue, Judicum, Ruth et Regum succinctis interpretationibus etc. etc.“ (Olom. 1757, 4°.); – „Commentarius in libros Paralipomenon, Esdrae, Tobiae, Judith, Esther, Job et Psalmos Davidis usque ad Psalmum 80um etc.“ (ebd. 1758, 4°.); – „De gratia, justificatione et merito“ (Olom. 1758, Pragae 1762); – „De fide, spe et charitate“ (Olom. 1759, 4°.); – „De jure et justitia“ (ebd. 1760); – „De opere sex dierum, angelis, beatitudine et actibus humanis etc.“ (Pragae 1761, 4°.); – „Tractatus de gratia Servatoris“ (ebd. 1762, 4°.); – „Tractatus de legibus et legum transgressionibus“ (ebd. 1764, 4°.); – „Tractatus de poenitentia“ (ebd. 1765, 4°.). Sein Todesjahr ist in den seiner gedenkenden Quellen nicht verzeichnet. Pelzel in dem unten angegebenen Werke über die gelehrten Jesuiten Böhmens und Mährens, welches im Jahre 1786 erschienen, schreibt: „M. lebt zu Olmütz seit dem Jahre 1770“. So scheint er also im Jahre 1786 noch gelebt zu haben und war er damals 68 Jahre alt.

Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8°.) S. 235. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 315 [nach diesem ist er im Jahre 1738 in den Orden der Jesuiten getreten und hätte 1732 – also sechs Jahre vor seinem Eintritte! – die Ordensgelübde abgelegt; das ist offenbar ein durch einen Druckfehler veranlaßter Irrthum]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, Joh. Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 88.