Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Maucher, Ignaz
Band: 17 (1867), ab Seite: 130. (Quelle)
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Mauch, Karl (Reisender, geb. zu Ludwigsburg in Württemberg im Jahre 1840). Von seinen, wie M. selbst berichtet, ziemlich unbemittelten Eltern zum Lehrfache bestimmt, brachte er, nachdem er in der Real- und Oberrealschule seines Heimatsortes Ludwigsburg in Württemberg die Grundelemente seiner Ausbildung empfangen, zwei Jahre in einer Volksschullehrer-Bildungsanstalt zu. Nun erlangte er eine spärlich besoldete Lehrgehilfenstelle, und benützte die Muße seines Berufes, um Botanik und die lateinische Sprache zu erlernen und seine Kenntniß der französischen Sprache zu vervollkommnen. Dabei war er sorgfältig bedacht, eine bessere Stellung zu erlangen. In Folge dessen bewarb er sich um eine ausgeschriebene Hofmeisterstelle in Oesterreich, erhielt sie im Juni 1859 und blieb in derselben durch mehrere Jahre. Sein Erzieherberuf hatte ihn nach Steiermark gebracht, und zwar brachte er die letzten 2 Jahre in Marburg in der Steiermark zu, wo er die Bibliothek, das physikalische und naturhistorische Cabinet des Gymnasiums benützte, während der Ferienzeit aber die Sammlungen und den botanischen Garten in Gratz besuchte, Insecten-Sammlungen, ein Herbarium und eine Mineraliensammlung anlegte. Aerztliche Kenntnisse suchte er durch den Umgang mit Aerzten und durch Studium geeigneter Werke zu erlangen. Die „Petermann’schen Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie“ lieferten ihm aber das beste Materiale, in geographischer Hinsicht auf dem Laufenden zu bleiben. Auch befliß er sich der Erlernung des Englischen und Arabischen. In gleicher Weise, wie er sich geistiger Seits für den Beruf eines Reisenden vorzubereiten bemüht war, suchte er auch seinen Körper zu stählen. Er machte zu diesem Zwecke Fußreisen von sechs Meilen und mehr in einem Tage, in jeder Jahreszeit, bei jeder Witterung, in jede Gegend, öfter ohne Speise und Trank bis zur Rückkunft zum Ausgangspuncte in derselben gleich warmen Kleidung; dabei vernachlässigte er das Turnen und die Schießübungen nicht. Von Natur aus groß und kräftig gebaut, erfreut er sich einer unverwüstlichen Gesundheit. So ausgerüstet, war es seine Absicht, an Stelle des leider zu früh verstorbenen Dr. Steudner oder im Vereine mit Herrn von der Decken von der Ostküste Afrikas aus ins Innere vorzudringen. Die ihm mangelnden Geldmittel wollte er zunächst mit Hilfe seiner kaufmännischen Kenntnisse erlangen. Mitte August 1863 begab er sich von Unterdrauburg in Kärnthen aus zunächst nach Triest. Indem fast drei Jahre ohne eine weitere Nachricht über sein Beginnen vergangen waren, brachten die Petermann’schen „Mittheilungen“ [131] im VII. Hefte des Jahres 1866 ein Schreiben Mauch’s, datirt aus Potschefström im fernen Innern Südafrika’s vom März 1866. Er theilt darin mit, daß seinem Briefe eine genaue Karte der South[WS 1] African Republic, die er selbst entworfen, folgen werde. Ueber seinen Aufenthalt in diesen Gegenden hat er fleißig Tagebuch geführt. Zur Zeit, als die Petermann’schen Mittheilungen die Briefe Mauch’s und die Nachrichten über seine Entdeckungsreise veröffentlichten, war die avisirte Karte der Transvaalschen Republik bei der Redaction noch nicht eingelangt, auch sind fernere Nachrichten über Mauch, dessen eifriges Streben unterstützt zu werden verdient und dessen Forschungsdrang für die Kenntniß Innerafrika’s von Wichtigkeit zu werden verspricht, bisher noch nicht eingetroffen.

Mittheilungen aus Justus Perthes’ geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie, von Dr. A. Petermann (Gotha, Justus Perthes, 4°.) Jahrg. 1866, Heft VII, S. 245: „Carl Mauch, ein neuer afrikanischer Entdeckungs-Reisender, und seine Kartirung der süd-afrikanischen Republik“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Suth.