BLKÖ:Matzenkopf, Franz Xaver

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Matzenkopf, Franz
Band: 17 (1867), ab Seite: 125. (Quelle)
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Matzenkopf, Franz Xaver (Medailleur, geb. zu Salzburg im Jahre 1762, Todesjahr unbekannt). Die Familie Matzenkopf stammt aus Tirol, und zwar war der Großvater des Obigen bei Prutz in Tirol geboren und seines Zeichens ein Büchsenmacher. Später kam er nach Prag, von wo ihn der Erzbischof Firmian als Medailleur nach Salzburg berief. Dort folgte ihm in seinem Berufe sein Sohn Franz und übte seine Kunst unter den Erzbischöfen Schrattenbach und Colloredo aus. [126] Bei seinem Vater Franz (gest. zu Salzburg im Jahre 1808) erlernte sein Sohn Franz Xaver die Kunst, ging dann nach Wien, wo er sich unter Hagenauer [Bd. VII, S. 193] in derselben vervollkommnete[WS 1], alsdann nach Dresden ging, dort unter Graveur Stieler dritthalb Jahre arbeitete, auch einige Zeit in Berlin sich aufhielt, bis er unter dem Fürsterzbischof Colloredo, 1789, angestellt, anfänglich seinem Vater beigegeben, dann aber unter dem Churfürsten Erzherzog Ferdinand am 4. März 1805 zum wirklichen Medailleur ernannt wurde. Als solcher zuerst, 1808, von Oesterreich, 1810 von Bayern übernommen, wurde er von letzterer Regierung im Jahre 1814 pensionirt und in den Jahren 1816 und 1817 nach Wien zur Aushilfe gerufen. M. war in seinem Fache ein geschickter Meister und Pillwein führt von ihm als „vorzügliche Arbeiten eigener Erfindung und mit charakteristischer Zeichnung“ folgende Medaillen an: „Medaille auf Loudon’s Tod im Jahre 1790“; – „Medaille für Salzburgs Contingent unter dem Erzbischofe Hieronymus im Jahre 1790“; – „Medaille auf das im Jahre 1787 durch Treue und Tapferkeit seiner Bürger gerettete Tirol“; – „Medaille wegen des Friedensschlusses zu Luneville im Jahre 1802“; – „Civilmedaille für Grossherzog Ferdinand als Churfürsten zu Würzburg im Jahre 1806“. Bergmann gedenkt eines von ihm geprägten Jettons auf die Wahl Peter Vigil’s Grafen von Thun und Hohenstein, vorletzten regierenden Fürstbischofs von Trient (gest. 1800). Matzenkopf’s Todesjahr ist nicht bekannt. Im Jahre 1844 lebte er noch, da Bergmann in dem in den Quellen genannten Werke ausdrücklich bemerkt, die Notiz über ihn, von dem noch in Salzburg lebenden Künstler selbst erhalten zu haben. Der erste Band des Bergmann’schen Medaillenwerkes ist aber im Jahre 1844 erschienen.

Bergmann (Jos.), Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte (Wien 1844–1857, Tendler, 4°.) Bd. I, S. 39, in der Anmerkung [nach dieser Mittheilung ist M. im Jahre 1762 geboren; diese Angabe rührt von dem Künstler selbst her]. – Pillwein (Benedict), Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer, theils verstorbener, theils lebender Künstler u. s. w. (Salzburg 1821, Mayr, kl. 8°.) S. 140 [nach diesem ist M. am 23. Juli 1767 geboren. Dieses so ausführlich angegebene Geburtsdatum stimmt mit dem obigen, von dem Künstler selbst herrührenden, in Bergmann’s Medaillenwerke enthaltenen, nicht überein]. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: vervollkommte.