BLKÖ:Mattheis, Nikolaus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 118. (Quelle)
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Mattheis, Nikolaus (Tonsetzer, geb. zu Ende des 17. Jahrhunderts, gest. zu Schrewsbury in England im Jahre 1749). Sein Vater Nikolaus,[WS 1] ein geborner Italiener, war ein vortrefflicher Violin- und Guitarrespieler, der um das Jahr 1690 nach London kam, wo er als Musiklehrer und Componist lebte. Er schrieb Compositionen für den Gesang und die Guitarre, und genoß als Musiker allda einen ausgezeichneten Ruf. Er war auch der Erste, der sauber in Kupfer gestochene Noten in London in Verkehr setzte, die ihm sehr gut bezahlt wurden. – Sein gleichnamiger Sohn hatte von seinem Vater die musikalische Ausbildung erhalten, und besaß als Tonkünstler einen so ausgezeichneten Ruf, daß er im Jahre 1717 als Violin-Concertmeister an die kaiserliche Capelle in Wien berufen wurde, an welcher er noch im Jahre 1727 in gleicher Stellung bedienstet war. Als anläßlich der Krönungsfeier des Kaisers Karl VI. zum Könige von Böhmen die Oper „Constanza e fortezza“ von Joseph Fux [Bd. V, S. 41] zur Aufführung gelangte, hatte M. die Balletmusik dazu componirt, wie es aus dem Titelblatte der Oper ersichtlich ist. worauf steht: con le arie per li balli del Sign. Nicolo Mattheis, Direttore della Musica Istromentale di S. M. Ces. e Catt. Von seinen übrigen Compositionen sind bekannt: „Arie cantabile a Violino Solo e Violoncello o Basso continuo“, 5 Hefte, Opus 1 bis 3 (Amsterdam, bei Roger), und wie Quanz meldet, soll er die zwölf ersten Solo’s von Corelli neu gesetzt haben. In seinen späteren Jahren, um 1737, kehrte er nach England zurück und lebte als Sprach- und Violinmeister zu Schrewsbury, wo er auch starb.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, G. Haase, 4“,) Bd. II, Sp. 274. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 359. – Walther, Musikalisches Lexikon, S. 389 u. 390.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Nicola Matteis (Wikipedia).