BLKÖ:Malik, Anton August

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Malic, Ferdinand
Band: 16 (1867), ab Seite: 331. (Quelle)
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Malik, Anton August (Arzt, geb. zu Raudnitz in Mähren 13. Juni 1801). Sohn unbemittelter Eltern. Der Ortsgeistliche, der des Knaben Talente und Liebe zum Studium gewahr wurde, nahm sich seiner an; bereitete ihn für die gelehrte Laufbahn vor und vermittelte, daß der damals neunjährige Knabe auf das Gymnasium nach Iglau kam, wo er immer einer der ausgezeichnetesten Schüler war. Später kam er nach Prag, wo er auch die philosophischen Studien hörte und im Jahre 1819 das Studium der Medicin begann. Eine langwierige Krankheit, die als merkwürdiger Fall in A. Bischoff’s „Therapie“ beschrieben ist, verhinderte ihn durch mehrere Monate am Besuch der Collegien. Kaum genesen, und aller Mittel entblößt, stellte er 1820 das Ansuchen, als Feldarzt nach Italien geschickt zu werden, was ihm auch willfahrt wurde. In dieser Stellung setzte er während eines mehrmonatlichen Aufenthaltes in Padua die durch seine Krankheit unterbrochenen medicinischen Studien fort. Später kam er mit dem Regimente, bei dem er angestellt war, nach österreichisch Albanien und nach Dalmatien. Das milde südliche Klima hatte seine Gesundheit wieder gekräftigt; nach anderthalb Jahren kehrte er in seine Heimat zurück, ging nach Wien, wo er drei Jahre an der Universität medicinische Collegien hörte, dann aber, da ihm das Wiener Klima nicht zusagte, nach Prag zurückkehrte, wo er am 20. September 1828 die medicinische Doctorwürde erlangte. Im Jänner des folgenden Jahres wurde er als Stadtphysicus, im Februar schon als fürstlich Liechtensteinischer Amtsphysicus und im Jahre 1833 von den schlesischen Ständen als ständischer Physicus im Fürstenthume Jägerndorf angestellt. Als im Jahre 1830 in Galizien zum ersten Male die asiatische Cholera ausgebrochen war, wurde er von dem mährisch-schlesischen Gubernium dahin beordert und beobachtete durch zehn Monate in dem an der russischen Grenze gelegenen Czortkower Kreise die bei ihrem ersten Erscheinen verheerend auftretende Seuche, darauf erhielt er Befehl, nach seinem Anstellungsorte zurückzukehren, weil inzwischen die Seuche dort ausgebrochen war. M.’s durch den Druck veröffentlichte Schriften sind: „Abhandlung über die Ruhr und ihre vereinfachte Therapie nebst Beschreibung der Ruhrepidemie, welche im Jahre 1827 auf den Gütern Nawarow und Jesseney geherrscht hat“ (Prag 1828, 8°.); – „Die Stahlquellen zu Karlsbrunn im k. k. Schlesien, naturhistorisch und medicinisch beschrieben, nebst einer Anleitung, die dortige Schafmolkenkur zu gebrauchen“ (Troppau 1838, 8°.); – in Henke’s „Journal [332] für Staatsarzneikunde“: „Ueber die Resultate ausschließlicher Erdäpfelfütterung beim Rinde“ (15. Erg. Bd. [1831] S. 185.); – in Hufeland’s „Journal“: „Beschreibung der Blatternepidemie, welche im Jahre 1829 und 1830 in Jägerndorf herrschte“ (Bd. 81 [1835] 3. S. 98). Seine große Praxis hat ihn gehindert, in seinem Fache sonst noch schriftstellerisch thätig zu sein.

Nowack (Karl Gabriel), Schlesisches Schriftsteller-Lexikon oder bio-bibliographisches Verzeichniß der im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts lebenden schlesischen Schriftsteller (Breslau 1836 u. f., W. G. Korn, 8°.) Heft IV, S 84. – Biographisch-literarisches Lexikon der Thierärzte aller Zeiten und Länder u. s. w. Gesammelt von G. W. Schrader. Vervollständigt von Ed. Hering (Stuttgart 1863, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) S. 265.