BLKÖ:Mahlknecht, auch Malknecht, Joseph Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mahlknecht, Edmund
Band: 16 (1867), ab Seite: 283. (Quelle)
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Mahlknecht, auch Malknecht, Joseph Anton (Maler, geb. zu St. Ulrich in Gröden in Tirol um das Jahr 1834). Anfänglich für die gelehrte Laufbahn bestimmt, besuchte er in Brixen das Gymnasium und ging, nachdem er dasselbe vollendet, nach Innsbruck, wo er das erste Jahr Philosophie hörte. Aber nun war der künstlerische Drang, der sich lange früher geoffenbart hatte, zum Durchbruche gekommen; er gab die Studien auf und ging nach München, wo er sich vier Jahre an der Akademie der bildenden Künste ganz der Kunst widmete. Seine Fortschritte waren so vorzüglich, daß ihm im Jahre 1854 ein ständisches tirolisches Kunststipendium zu Theil wurde. Dieß setzte ihn in die Lage, nach Wien zu reisen, wo er den Meister Führich kennen lernte und dessen eifriger Schüler wurde. Im Jahre 1858 trat er mit dem ersten größeren Werke in die Oeffentlichkeit: „Christus, unter einem Baume sitzend, segnet die von frommen Müttern herbeigeführten Kinder“. M. hatte den Carton zu diesem Bilde noch unter Führich’s Leitung gezeichnet, das Bild selbst aber während seines achtmonatlichen Aufenthaltes in Venedig, wo er die dortigen Meister des Colorits studirte, vollendet. M. beabsichtigte im Jahre 1858 Unteritalien und vornehmlich Rom zu künstlerischen Studien zu besuchen; blieb, damit er in seinen künstlerischen Zwecken gefördert werde, noch fernerhin im Genusse des ständischen Stipendiums, wurde auch, um ihm den kostspieligen Aufenthalt in Italien zu ermöglichen, sonst noch durch [284] Bestellungen unterstützt. So hatte z. B. eben sein Geburtsort, die Gemeinde Gröden, gleich mehrere Altarblätter bei ihm bestellt. Der Künstler, von dem übrigens schon seit längerer Zeit nichts verlautet, lebt wahrscheinlich, mit seinen Studien und Arbeiten beschäftigt, in Rom.

Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, kl. Fol.) 1858, Nr. 196, S. 863: „Kunst“. –