BLKÖ:Macha, Johann Evangelist

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Maček
Nächster>>>
Mácha, Karl Hynek
Band: 16 (1867), ab Seite: 193. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Evangelist Macha in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Macha, Johann Evangelist|16|193|}}

Macha, Johann Evangelist (gelehrter Theolog, geb. zu Mährisch-Ostrau 16. December 1798, gest. zu Olmütz 5. November 1845). Besuchte 1810–1815 in Troppau das Gymnasium, ging 1816 nach Olmütz, wo er die philosophischen und 1818–1821 die theologischen Studien zurücklegte. Am 27. November 1821 erhielt er die Priesterweihe. Vorerst trat er in die Seelsorge und kam als Cooperator nach Olschan. Aber bei seiner vorherrschend wissenschaftlichen Richtung und Neigung für das Studium der orientalischen Sprachen schickte ihn der Erzherzog und Cardinal Rudolph, damals Erzbischof von Olmütz, nach Wien, damit er an dem dortigen höheren Bildungsinstitute für Weltpriester seine Studien fortsetze. Zwei Jahre blieb M. allda und erhielt am 25. November 1825 nach abgelegtem Concurse das Lehramt des Bibelstudiums des alten Testaments und der orientalischen Dialekte an der Olmützer Hochschule. Am 7. April 1831 erlangte M. die theologische Doctorwürde. Schon im Jahre 1827 erhielt er den Titel und Rang eines fürsterzbischöflichen Consistorialrathes, wurde im Jahre 1831 zum Decan der theologischen Facultät, im folgenden zum Rector der Hochschule gewählt. Nachdem er schon im Jahre 1830 Assessor des fürstbischöflichen Breslauer Generalvicariats in Oesterreichisch-Schlesien wurde, erfolgte am 3. April 1842 seine Ernennung zum geistlichen Rath und Consistorial-Beisitzer. In seinem. Lehramte entwickelte M. eine umfassende Thätigkeit. Im Jahre 1838 hielt er allen Hörern der Theologie unentgeltliche Vorträge aus der mährischen Sprache (ein mit der čechischen naheverwandter slovenischer Dialekt), da deren Kenntniß für die Weltpriester in ihrem Pastoralgeschäfte unerläßlich ist; auch bekleidete er zu wiederholten Malen das Ehrenamt eines theologischen Studiendirectors und Facultätspräses. Durch die Presse hat M. – aus Bescheidenheit – nichts veröffentlicht, in seinem Nachlasse aber fanden sich schätzbare Arbeiten vor, u. a. ein Commentar zu allen hebräischen Büchern des alten Testaments, dann zu den Chrestomathien der verschiedenen orientalischen Dialekte, über welche an den theologischen Facultäten Vorträge gehalten werden. Seine Handschriften wie seine Werke in italienischer, französischer und englischer Sprache verschrieb er letztwillig der Olmützer Universitätsbibliothek, die übrigen Bücher sollten unter die Theologen des letzten Jahrganges vertheilt werden.

Moravia (Brünner Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1845, Nr. 137. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, Bernh. Fr. Voigt, 8°.) XXIII. Jahrg. (1845), S. 831, Nr. 245.