BLKÖ:Mülinen, Beat Ludwig von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 19 (1868), ab Seite: 320. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Beat Ludwig von Mülinen in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Mülinen, Beat Ludwig von|19|320|}}

Der Schultheiß Beat Ludwig von Mülinen, der im 16. Jahrhunderte lebte, war Gesandter am Hofe der Tuillerien. Der damalige König Heinrich III. von Frankreich verehrte ihm eine goldene, im Hausschatze der Familie noch befindliche Gnadenkette. Bei dieser Gelegenheit stellte er an den Gesandten die Frage: „Herr von Melunes (unter diesem Namen erscheint auch eine Linie dieser Familie in Frankreich), gibt es noch Edelleute in der Schweiz?“ Der Schultheiß, ein kraftvoller schöner Greis mit einem bis an den Gürtel reichenden Silberbart, grollend, daß ein König, für dessen Haus so viele Ritter aus Schweizer Geschlechtern ihr Blut vergossen hatten, so fragen konnte, erwiederte: „Ja wohl, Sir, ich wenigsten kenne deren zwei“, und auf die darauffolgende Frage des Königs, wer diese wären, erwiederte er: „Mein Kaiser und ich“, eine Antwort, die, so stolz und hochtrabend sie klingen mag, aus den vorangegangenen Mittheilungen zum mindesten sich vollends erklärt. –