BLKÖ:Lopez, Philipp de

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Lopez, Katharina
Band: 16 (1867), ab Seite: 33. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Philipp de Lopez in Wikidata
GND-Eintrag: 1071091123, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Lopez, Philipp de|16|33|}}

Lopez, Philipp de (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. um das Jahr 1765, gest. zu Gratz 28. Juli 1813). Erhielt in der Ingenieur-Akademie die militärische Ausbildung und wurde in Folge ausgezeichneter Verwendung im Februar 1787 als Oberlieutenant in das Ingenieur-Corps eingetheilt. In den Kriegen seiner Zeit bot sich ihm oft Gelegenheit, seine Kenntnisse im Geniefache in Anwendung zu bringen. So leitete er im Mai 1799 die Belagerungsarbeiten vor der Citadelle von Mailand. Ungeachtet der geringen, ihm zu Gebote stehenden Hilfsmittel vollführte er den ihm gewordenen Auftrag mit solcher Umsicht und Geschicklichkeit, daß die Citadelle viel früher in unsere Hände fiel, als dieß ursprünglich angenommen worden war. Als er nach Turin zur Leitung der dortigen Belagerungsarbeiten abgeordnet worden war, beschleunigte er sogleich nach seiner Ankunft (am 10. Juni) die Eröffnung der Tranchéen und Approchen gegen die Stadt in solcher Art, daß dem Feinde gar keine Zeit mehr zu Gegenvorkehrungen blieb und die Stadt bereits am zehnten Tage nach Eröffnung der Tranchéen capituliren mußte. Noch in dem nämlichen Jahre stand L. vor Tortona; der Fall dieser Festung war für uns wichtig. L. gab nun Suwarow den Rath, die Belagerung derselben zu unternehmen und bot sich freiwillig zur Leitung der Belagerungsarbeiten an. Dabei machte er sich anheischig, fünf Wochen nach Eröffnung der Tranchéen des Platzes Meister zu werden. L. hielt Wort. Von dem damaligen Artillerie-Major Stwrtnik auf das Thätigste unterstützt, entwickelte L. eine so rastlose Energie und eine solche Umsicht in allen Vorkehrungen, daß Tortona schon nach 16 Tagen (21. August) capitulirte. L.’s bei den genannten Gelegenheiten erworbene außerordentliche Verdienste wurden in der 68. Promotion (vom 5. Mai 1862) durch das [34] Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens gewürdigt. In allmäliger Vorrückung wurde L. im Jahre 1808 zum General-Major befördert, trat aber schon nach erst 26jähriger Dienstleistung zu Anfang 1813 in den Ruhestand über, den er jedoch nur wenige Monate genoß und noch nicht fünfzig Jahre alt zu Gratz starb.

Hirtenfeld (J.Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 718 u. 1744. –