BLKÖ:Lombardi, Giovanni

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lombroso, Jacob
Band: 15 (1866), ab Seite: 461. (Quelle)
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Lombardi, Giovanni (Bildhauer, geb. zu Brescia). Zeitgenoß. Der Sohn eines geschickten Steinmetz aus Rezzato, einem bei Brescia gelegenen Dorfe. Der Vater, der selbst als trefflicher Ornamentiker weit und breit bekannt war, gab dem Sohne die erste Anleitung, und dieser, kaum dreizehn Jahre alt, meißelte in Stein so geschickt und sorgfältig, daß seine Arbeiten die Aufmerksamkeit von Kennern auf sich zogen. Der Vater schickte nun seinen Sohn nach Mailand zur weiteren Ausbildung und von dort ging L. nach Rom, wo er unter des Bildhauers Tenerani Leitung so ausgezeichnete Fortschritte machte, daß dieser, nachdem L. einige Jahre in seinem Atelier gearbeitet, nicht anstand, ihn für einen seiner vorzüglichsten Schüler zu erklären. Durch die Arbeiten, welche L. nach und nach in seine Heimat schickte, rechtfertigte er den ehrenvollen Ausspruch seines Meisters. Von den Arbeiten Lombardi’s, der jetzt im schönsten Alter – kaum in den Dreißigern[WS 1] – steht, sind die folgenden bekannt: „Eine Nymphe“, für Frau Fè Facchi; – „Eine verschleierte Frauengestalt“, für das Monument Dossi auf dem berühmten Campo Santo von Brescia; – „Die Erinnerung“, für das Monument Richiedei; – „Die Industrie reicht der Wohlthätigkeit die Mittel dar, um die Armen zu unterstützen“, eine Gruppe von vier Figuren für das Denkmal Facchi, der, einer der reichsten Industriellen von Brescia, zugleich einer der größten Wohlthäter der Stadt war; – „Das Monument Maggi“, eine Gruppe von drei Figuren, Maggi in moderner Kleidung, der Armuth Hilfe leistend, die in einer verschleierten zusammenbrechenden Frauengestalt, auch in der Tracht unserer Zeit, welche ein Kind an der Hand führt, dargestellt ist: Maggi’s Porträt hat sprechende Aehnlichkeit; das Denkmal ist von der Verwaltung der Brescianer Congregation bestellt; – „Die Seidenzucht“, eine Statuette, im Auftrage des Herrn Philipp Ugoni, der Künstler wählte zum Ausdrucke dieser Idee eine Kindesgestalt, die sich mit der Zucht von Seidenwürmern beschäftigt; – eine „Maria Immaculata“, für die Gemeinde des Dorfes Toscolano, welche mit der Statue ihrer Schutzpatronin ihren Marktplatz schmückte; – eine „Najade“. Außerdem hat der junge Künstler, dessen Ruf durch seine Werke sich täglich steigert, viele andere Arbeiten, die sich im Privatbesitze befinden, vollendet. Lombardi’s Arbeiten werden in seinem Vaterlande hoch gerühmt. Seine Figuren sind zwar nicht so zierlich, wie die seines Meisters Tenerani, aber sein Meißel verleiht ihnen den richtigen Charakter, und glücklich im Gruppiren, schafft er durchaus edle Formen.

L’Alba (ein zu Brescia erscheinendes Journal, 4°.) Anno I (1858), No. 16: „Lo scultore Lombardi“; No. 29: „Alcune sculture del Lombardi”s. – Gazzetta ufficiale di Milano 1858, No. 232: „Una opera insigne dello scultore Giovanni Lombardi”.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Dreißigen.