BLKÖ:Lobkowitz, das Fürstenhaus, Wappen

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 337. (Quelle)
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III. Wappen der Fürsten Lobkowitz. Das ursprüngliche Wappen, welches die L. laut einem vorhandenen Siegel noch im Jahre 1449 geführt, war ein quergetheiltes, oben rothes und unten silbernes Schild (nach Hormayr ein weißer Schild, oben mit einem rothen Querstrich), auf welchem sich als Helmschmuck ein umgestürzter rother Hut mit einer aus demselben hervorwachsenden silbernen Straußenfeder befindet. Um das Jahr 1459 fand eine Vermehrung des Wappens Statt, und zwar wurde es aus einem zwei- ein vierfeldiges. Im ersten und vierten Felde wurde das ursprüngliche alte Wappen beibehalten und in das zweite und dritte Feld das Wappen der ausgestorbenen Plichta von Zierotin aufgenommen, nämlich in Silber ein rechts auffliegender schwarzer Adler mit einer goldenen Leiste auf Flügeln und Brust, deren Enden in ein Kleeblatt ausgehen. Dieses vermehrte Wappen findet sich auf einem Siegel der L. aus dem Jahre 1475. Dieses Wappen führte noch Zdenko Adalbert. Sein Sohn Wenzel Franz Euseb aber bediente sich schon eines anderen bedeutend veränderten, wie es die Familie noch heute führt. Er nahm nämlich in das bestehende Wappen noch die Wappen von Pernstein (seine Frau war eine geborne von Pernstein), von Sagan und Sternstein (beides Besitzungen, die er erwarb) auf. Das gegenwärtige Wappen der Lobkowitz ist sonach sechsfeldig mit Mittelschild. 1: in Gold der schwarze Büffelkopf mit einem an der Nase hängenden goldenen Ringe (Pernstein); 2: in Roth ein in Goldstoff gekleideter Engel mit grünen Flügeln in halber Figur (Wappen des Herzogthums Sagan); 3: in Blau drei goldene Sterne über einem silbernen Dreihügel (Wappen der Grafschaft Sternstein); 4: in Blau ein goldener gekrönter Löwe; 5: in Gold drei schwarze Pfähle (nach Dießbach’s Tabulae genealogicae, B. Balbini und Nürnberger Wappenkalendcr, kaiserliche Gnadenzeichen); 6: ein gekrönter schwarzer Adler mit einem silbernen Halbmonde auf der Brust (wegen Sagan). Der Mittelschild ist das obbeschriebene Lobkowitz-Zierotin’sche Stammwappen. Den Schild bedeckt der Herzogshut, auf dem sich vier gekrönte Helme erheben; auf dem ersten steht der rothe Hut mit silberner Feder des alten Lobkowitzischen Wappens, auf dem zweiten der Büffelkopf (als Helmschmuck des Pernstein’schen Wappens), auf dem dritten Helm fünf Reiterfähnlein, silbern mit rothem Rande (als kaiserliches Gnadenzeichen), auf dem vierten Helme das roth-weiße Schachbrett, worüber drei Pfauenfedern sich erheben (wegen Schlesien).