BLKÖ:Lippa von Duba und Kosarczow, Guido Ferdinand

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lipparini, Ludovico
Band: 15 (1866), ab Seite: 224. (Quelle)
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Lippa von Duba und Kosarczow, Guido Ferdinand (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Radoschau in Preußisch-Schlesien im Jahre 1746, gest. zu Troppau 11. Jänner 1818). Entstammt einer oberschlesischen, noch jetzt in Oppeln ansässigen Familie. Joseph Mathias Lippa von Duba (gest. 1776) war k. k. erster Kreisdirector des Neu-Sandecer Kreises im Königreiche Galizien, und aus seiner Ehe mit Josepha von Larisch (gest. 1790) stammt unter anderen Kindern der obige Guido Ferdinand. Im December 1763 trat dieser, 17 Jahre alt, als Freiwilliger in das Infanterie-Regiment Lacy Nr. 22. Im Jahre 1766 wurde er Fähnrich, focht im bayerischen Erbfolgekriege als Oberlieutenant und rückte 1784 zum Capitän vor. Beim Beginne der Kriege gegen Frankreich war er bereits wirklicher Hauptmann, zeichnete sich als solcher bei der Erstürmung der Lauterburger Linien und bei der Vertreibung des Feindes vom oberen Kranzberge aus, bei welcher Gelegenheit er auch verwundet wurde. Im Juli 1794 wurde L. Major, gab bei der Wiedereroberung der Posten von Wissenau und bei Zerstörung der feindlichen Werke von Bretzenheim neue Proben seiner Tapferkeit und rückte im Juli 1795 zum Oberstlieutenant vor. Bei Lampsheim, am 14. November 1795, mit vier Compagnien zur Avantgarde des Generals Baillet gesendet, um die Laufbrücken über den Fuchsbach zu decken, bemerkte er beim Vorrücken, daß der Feind sich vor Lampsheim formirt und zwei Geschütze aufgeführt habe. L. schritt sofort zum Angriffe, unternahm im heftigen Geschützfeuer des Feindes den Sturm auf Lampsheim, dann als er in Erfahrung gebracht, daß sich 150 Franzosen in den verschanzten Friedhof geworfen, nun auch auf diesen, und zwang durch seine Entschlossenheit den Feind, die Waffen zu strecken. Im Jahre 1799 – nach 36 Dienstjahren – wurde L. Oberst im Regimente. Am 27. Mai 1799 rückte die Avantgarde des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Nauendorf bei Andelfingen über die Thur und warf den Feind nach Winterthur und Pfungen zurück. Dieser nahm nun diesseits der Töß bei Detlikau und jenseits des Flusses bei Pfungen Stellung. Der Feind sollte nun in der Flanke angegriffen und über die Töß zurückgeworfen werden. Mit der Ausführung dieser Disposition wurde Oberst Lippa beauftragt. Mit zwei Bataillonen war nun L. über das von unwegsamen Schluchten durchschnittene Gebirge dem Feinde in die Flanke gefallen, hatte ihn über die Töß zurückgeworfen und noch eine beträchtliche Strecke weit verfolgt. Als sich am Morgen des folgenden Tages die Franzosen auf das vor der sogenannten Ziegelhütte – bis wohin den Tag vorher L. den Feind verfolgt hatte – aufgestellte Regiment Wenkheim geworfen und es bereits zurückgedrängt hatten, stellte sich L., ohne erst Befehl abzuwarten, an der Spitze eines Bataillons dem Feinde entgegen, und hatte ihn vorerst an weiteren Erfolgen gehindert, dann aber die trefflichsten Dispositionen getroffen und den für die Unseren so wichtigen Wald durch standhafte Tapferkeit und Ausdauer gehalten. Als nun nach dem (am 9. Februar 1801 abgeschlossenen) Lüneviller [225] Frieden die Berufung eines Capitels unter Vorsitz des Generals Lacy angeordnet wurde, in welchem die Verdienste jener Tapferen geprüft werden sollten, welche Ansprüche auf die höchste militärische Auszeichnung hatten, wurde L. sowohl von Seite seines Corpscommandanten, des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Nauendorf, wie von Seite des Erzherzogs Karl, als derselben würdig bezeichnet und in der 66. Promotion (vom 18. August 1801) mit dem Ritterkreuze ausgezeichnet. Inzwischen war L., im October 1800, zum General-Major vorgerückt. Noch machte L. den Feldzug des Jahres 1805 in Italien mit, wurde im August 1808 Feldmarschall-Lieutenant und trat nach beendetem Kriege im Jahre 1809, nach 46 Dienstjahren, in den Ruhestand, den er noch neun Jahre genoß und dann im Alter von 72 Jahren starb.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 644 u. 1743.