BLKÖ:Lingiardi, die Gebrüder

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Linhart, Anton
Band: 15 (1866), ab Seite: 213. (Quelle)
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Lingiardi, die Gebrüder (Orgelbauer). Zeitgenossen. Diese beiden berühmten Orgelbauer sind in Pavia ansässig, und ihre Orgeln finden sich in vielen Kirchen des lombardisch-venetianischen Königreichs, in Sardinien, Modena, Parma, Piacenza, im illyrischen Küstenlande, in der Schweiz und selbst im südlichen Frankreich. Man rühmt an ihren Orgelwerken Klarheit und Weichheit, Kraft und Großartigkeit der Töne, Leichtigkeit und Sicherheit des Mechanismus, ferner reiche Anwendung aller zweckmäßigen Verbesserungen, die von tüchtigen Meistern seit einer Reihe von Jahren im Organismus dieses Instrumentes gemacht wurden. Wie groß die Zahl ihrer Orgelwerke ist, erhellt daraus, daß die zu Cannes in Südfrankreich, jenem Städtchen im Var-Departement, wo Napoleon nach seiner Flucht aus Elba im Jahre 1815 landete und seinen letzten Versuch zur Herstellung seiner vorigen Macht unternahm, im März 1856 aufgestellte Orgel das 112. Werk der Gebrüder war. Im nämlichen Jahre stellten sie noch zu Monticelli in der Provinz Pavia und Bubbio in Sardinien zwei herrliche Orgeln auf. In der Kirche St. Leonardo zu Pavia selbst befindet sich eines ihrer trefflichsten Werke.

Gazzetta provinciale di Pavia 1856, No. 16: „Il nuovo Organo di Cannes“; No. 44: Nuovi organi dei fratelli Lingiardi in Monticelli e Bubbio. – Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausg. von August Schmidt, VIII. Jahrgang (1848), S. 112: „Aus Pavia“.