BLKÖ:Lidl, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 15 (1866), ab Seite: 93. (Quelle) | |||
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Gaßner meldet, daß sein Tod in die J. 1785–1789 fallt. Wenn aber das Bernsdorf-Schladebach’sche Universal-Lexikon der Tonkunst mit aller Bestimmtheit schreibt: „nach Burney ist er im Jahre 1789 gestorben, so ist das eine ganz unstatthafte willkürliche Auslegung der Worte Gerber’s im unten bezeichneten Lexikon, welche wörtlich lauten: „Dr. Burney nennt ihn im 4. Bande seiner Geschichte einen kunst- und geschmackvollen Violdagambisten, zählt ihn aber 1789 schon unter die Todten“, womit denn doch nur gesagt sein soll, daß er im genannten Jahre nicht mehr lebte; da er im Jahre 1785 noch in Berlin auftrat und 1789 nicht mehr am Leben war, so fällt, wie Gaßner richtig bemerkt, sein Tod innerhalb der Jahre 1785–1789.
Lidl, Anton (Tonsetzer, geb. zu Wien um das Jahr 1740, gest. um das Jahr 1789). War ein ausgezeichneter Virtuos auf der Viola da Gamba, zu deren Verbesserung er auch wesentlich beigetragen hat. So z. B. hat er die hinten an dem Instrumente angebrachten messingenen Saiten, welche mit dem Daumen gespielt werden, bis auf 27 vermehrt, so daß dieselben eine vollkommene chromatische Leiter bildeten und es nun möglich wurde, darauf Stücke aus allen Tonarten zu spielen. L. unternahm mit seinem Instrumente auch Kunstreisen, und im Jahre 1785 ließ er sich in Berlin hören. Im Drucke sind von ihm ein Adantino für’s Clavier mit Variationen und noch sieben Werke, jedes sechs Stücke – Duo’s, Quartetten, Quintetten für Flöte, Violin und Violoncell enthaltend – erschienen. Mehreres, was er für sein Lieblingsinstrument geschrieben, hat er in Handschrift hinterlassen.- Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1799, Breitkopf, Lex. 8°.) Bd. I, Sp. 805. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 233. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 541. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1857, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 759. –