BLKÖ:Lemann, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 349. (Quelle) | |||
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von Dickmann-Secherau [Bd. III, S. 281] eine der fleißigsten Abnehmerinen war. Nachdem L. durch viele Jahre Münzen gesammelt, begann er im Jahre 1828 eine Sammlung von Rüstungen, Waffen, Krügen, Schnitzwerken, Bildern und Büchern u. dgl. m. anzulegen. In dieser Richtung unterstützte ihn auch sein Sohn Karl, der dafür eine besondere Neigung und schönes Verständniß an den Tag legte und von einer im Jahre 1836 durch Deutschland, Belgien, Frankreich und die Schweiz unternommenen Reise eine reiche Ausbeute und manche Seltenheiten heimbrachte. Im Jahre 1839 kaufte Lemann, der Vater, die Sammlung altdeutscher Bilder des Xylographen Blasius Höfel [Bd. IX, S. 93]. Nachdem L.’s Sohn Karl in das väterliche Seidengeschäft als Gesellschafter eingetreten war, verlegte sich L., der Vater, auf das Sammeln mittelalterlicher Münzen, deren systematische Ordnung ihm aber durch ein Fußleiden, das ihn an’s Lager fesselte, nicht möglich war. Nach seinem Tode, 1847, gingen die Sammlungen, und zwar jene der Münzen, in die Hände seiner Frau, jene der übrigen Alterthümer und das physikalische Cabinet in die seines Sohnes Karl über.
Lemann, Joseph (Münzen- und Antiquitätensammler, geb. zu Wien 3. November 1785, gest. ebenda 15. Juni 1847). Der Sohn eines wohlhabenden Wiener Bürgers, dessen Frau nach ihres Mannes (1813 erfolgtem) Tode die Seidenfabrication betrieb, welche ihr Sohn Joseph, nachdem er älter geworden, eifrig fortsetzte. Neben seinem gewerblichen Berufe beschäftigte sich aber Joseph L. auch mit dem Studium der Naturwissenschaften, seine Muße vornehmlich der experimentalen Physik und Optik widmend, und sammelte mit großem Eifer Münzen. In Hinblick auf seine numismatische Vorliebe legte er auch eine ziemlich bedeutende Bibliothek numismatischer Werke an. Seine Sammlung von Münzen war ungemein reich und zeichnete sich durch schöne Exemplare und bedeutende Seltenheiten, mit Ausschluß aller Falsificate, aus. In den zwanziger Jahren betrug seine Thalersammlung an 20.000 Stücke, von denen er, da ihm zu viel Capital darauf lag, die Stücke minderer Seltenheit an andere Liebhaber verkaufte, unter denen Frau- Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Wien, 8°.) Philosophisch-historische Classe, XLI. Bd., S. 61. in Bergmann’s 4. Abhandlung über die „Pflege der Numismatik in Oesterreich“.