BLKÖ:Leitner, Alois Vincenz Florian

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Leithner, Joseph
Band: 14 (1865), ab Seite: 342. (Quelle)
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Leitner, Alois Vincenz Florian (Schriftsteller, geb. zu Gratz 4. Mai 1767, gest. ebenda 22. Februar 1818). Entstammt einer alten bereits im Jahre 1651 in den rittermäßigen Adel erhobenen Familie in Steiermark [vergl. die Quellen]. Alois Vincenz Florian ist ein Sohn des Cajetan Ignaz von L., Hauptstadtcassiers in Gratz. Er stand durch viele Jahre den sämmtlichen Versorgungsanstalten seiner Vaterstadt als Verwalter vor, und besorgte dieses ausgebreitete verantwortungsvolle Geschäft zu so vorzüglicher Zufriedenheit, daß er er 1817 als k. k. Gubernial-Registratursdirector zur Landesstelle befördert wurde, in welcher er aber schon im folgenden Jahre einer Lungenkrankheit erlag. Von seiner literarischen Thätigkeit ist besonders hervorzuheben, daß er, sein später genannter Bruder Cajetan von L. und der k. k. Rechnungsrath Martin Rottensteiner es 1796 zuerst unternahmen, mit der Gratzer Zeitung ein literarisches Wochenblatt, den „Sonnabends-Anhang“ zu verbinden. Dieser Vorläufer des späteren „Aufmerksamen“, der „Styria“ u. s. w. behandelte Oekonomie, Technologie, Länder- und Völkerkunde, Literatur und Kunst; und Alois von L. lieferte für selben mit Rottensteiner die ästhetische Beurtheilung aller in Gratz aufgeführten dramatischen Producte. Außerdem versuchte er sich auf poetischem Gebiete; aber seine Poesien, deren mehrere in den „Früchten vaterländischer Musen“ (Gratz 1789 und 1790, bei Leykam) unter der Chiffre A. L., einige aber, wie z. B. ein wahre Begeisterung athmender Kampfaufruf im Jahre 1809, in einzelnen Flugblättern gedruckt erschienen, wurden jedoch nie gesammelt und nur Reste davon sollen sich noch in Verwahrung der Familie befinden; ein dreiactiger Operntext: „Romhilde oder der Untergang Friauls“ aber nach seinem Tode ganz verloren gegangen sein.

Ritterstands-Diplom vom 14. Nov. 1851. – Winklern (Joh. B. v.), Biographische und literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Herzogthume Steyermark geboren sind u. s. w. (Gratz 1810, Franz Ferstl, kl. 8°.) S. 117 u. 162. – Wartinger (J.), Geschichte von Steiermark (Gratz 1815, Fr. Ferstl, 8°.) S. 156 u. 157. –