BLKÖ:Ledochowski-Halka, Josephine Gräfin

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 14 (1865), ab Seite: 304. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Josephine Gräfin Ledochowski-Halka in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Ledochowski-Halka, Josephine Gräfin|14|304|}}

6. Josephine Gräfin L.[BN 1] (geb. zu Lemberg 1780, gest zu Warschau 1849). Sie ist eine geborne Truskolawska und war eine berühmte dramatische Künstlerin und Sängerin. Bereits im Alter von 12 Jahren war sie Mitglied der Gesellschaft, welche unter Albert Boguslowski’s Leitung in Polen spielte. Mit allen Gaben der Natur ausgestattet, wirkte sie ebenso durch ihre Kunst wie durch ihre Schönheit. Im Jahre 1801 heirathete sie den Grafen Stanislaus Ledochowski und zog sich fortan von der Bühne zurück. Aber schon nach einigen Jahren folgte sie ihrer ersten Neigung zu den Brettern, welche die Welt bedeuten, und blieb ihnen in Zukunft erhalten. In Rollen wie Lady Macbeth leistete sie das Höchste und stand sie darin der berühmten Mistreß Siddons nichts nach. Sie spielte noch viele Jahre und zog sich dann in den Ruhestand zurück. Sie starb im Alter von 69 Jahren. [Sowiński (Albert), Les musiciens polonais et slaves anciens et modernes. Dictionnaire biographique etc. etc. (Paris 1857, Adrien le Clere & Co., gr. 8°.) p. 362.] –

Berichtigungen und Nachträge

  1. Josephine, später vermälte Stanislaus Graf Ledochowski, hat schon in diesem Lexikon unter den denkwürdigeren Sprossen des Grafengeschlechtes Ledochowski [Bd. XIV, S. 304, Nr. 6] eine Stelle gefunden Wir tragen nur nach, daß sie, eine Schülerin ihrer Eltern, namentlich ihrer Mutter Agnes Marianne geborenen Marunowski (geb. 1755, gest. 30. October 1831), und eine der ersten Künstlerinen des polnischen Theaters, ebenso groß im Lustspiel, wie in der Tragödie war. Die Mutter trat zum letzten Male am 22. Februar 1811 im Benefiz ihrer Tochter in der berühmten polnischen Tragödie „Barbara Radziwill“ als Königin Bona auf. Der Zudrang zu dieser Abschiedsvorstellung der großen polnischen Tragödin war ein so außerordentlicher, wie er bis dahin nicht stattgefunden. [Bd. 47, S. 266.]