BLKÖ:Lazarini, Franz Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 258. (Quelle)
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Lazarini, Franz Freiherr (k. k. Major, geb. in Krain um 1746, gest. in den Niederlanden auf dem Felde der Ehre 22. März 1793). Einer krainischen Adelsfamilie [vergleiche das Nähere in den Quellen] entstammend, erhielt er in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie seine militärische Ausbildung und wurde im Jahre 1764 als Fahnencadet zu Leopold Daun-Infanterie Nr. 59 ausgemustert, in welchem Regimente er stufenweise bis zum Jahre 1793 zum Major vorrückte. Er machte mit dem Regimente die Feldzüge seiner Zeit mit. Zur Zeit des Ausbruches des französischen Revolutionskrieges befand sich das Regiment in den Niederlanden. Das Haupt des unglücklichen Ludwig XVI. war (21. Jänner 1793) unter dem Beile gefallen. Ein Schrei des Entsetzens durchhallte Europa und der Kampf entbrannte von Neuem. Das österreichische Heer, das unter Coburg hinter der Roer aufgestellt war, ging am 1. März über die Roer, siegte bei Aldenhoven, nahm Aachen, entsetzte Mastricht, gewann die Schlachten bei Tongern, Neerwinden, Löwen, zog in Brüssel ein und hatte bis zum 30. Mai die Niederlande befreit. Bei Bierbeck, einem großen, in Südbrabant unweit Löwen gelegenen Dorfe, war es, wo Lazarini am 22. März g. J. seinen Namen mit seinem Herzblute in die Blätter der österreichischen Kriegsgeschichte schrieb. Es war Befehl gegeben, das Dorf müsse genommen werden. Lazarini an der Spitze seines Bataillons erstürmte es, ohne einen Schuß zu thun, Haus für Haus mußte mit dem Bajonnete dem Feinde entrissen werden. Neben vielen Braven fand auch Lazarini den Heldentod an der Spitze der Seinen. Der Tod brachte ihn um den verdienten Lohn; die Geschichte, die seinen Namen der Nachwelt aufbewahrt, entschädigt ihn für diesen Verlust.

Leitner von Leitnertreu (Theod. Ign.), Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1852, Steinhausser, 8°.) Bd. I, S. 452. –