BLKÖ:Kubinyi (Oberlieutenant)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kubriczky, Andreas
Band: 13 (1865), ab Seite: 291. (Quelle)
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3. Kaum derselben Familie dürfte angehören der durch seinen Fahneneidbruch berüchtigt gewordene Oberlieutenant Kubinyi des Infanterie-Regiments Erzherzog Heinrich Nr. 62. Mit noch zwei anderen Officieren entwich er im Jahre 1859 meineidig aus Riva, wurde bei Limoni von einer piemontesischen Patrouille in Empfang genommen und mit seinen beiden Fluchtgenossen nach Mailand transportirt. Dort meinte K. sofort in die piemontesische Armee aufgenommen zu werden. Als dieß nach geraumer Zeit nicht erfolgte, wendete sich K. mit den zwei anderen Genossen seines Verbrechens an den General Lamarmora. In der Audienz, die der General ihnen ertheilte, erwiderte er ihnen, sie als Deserteure mit tiefer Verachtung empfangend: „Meine Herren, die Art, wie Sie hieher kamen, ist nicht nach meinem Geschmacke. Wer ein Mal Treue und Ehre verletzt, kann es auch mehrere Male thun, und deßhalb werden Sie es begreiflich finden, wenn ich Ihnen erkläre, daß an eine Aufnahme als Officiere in unsere Armee nicht zu denken ist. Wir haben genug Ehrenmänner, die auf solche Posten aspiriren und brauchen unser Officiercorps nicht durch Ueberläufer zu verstärken“. Später fanden die Ueberläufer eine Unterkunft im Türr’schen Freicorps, mit welchem sie nach Neapel abgingen. [Neue Zeit (Olmützer politisches Blatt) 1861, Nr. 121: „Der Lohn des Verrathes“.]