BLKÖ:Kressel von Gualtenberg, das Geschlecht, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kresznerics, Franz
Band: 13 (1865), ab Seite: 202. (Quelle)
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Ueber das Geschlecht der Kressel von Gualtenberg. Die Kressel von Gualtenberg, oder wie sie auch irrig geschrieben erscheinen: Kresel von Qualtenberg, oder wie sie in čechischer Schreibweise entstellt und verstümmelt werden: Kresl von Kvattenberg, sind ein eigentlich mährisches, aus Iglau stammendes Patriciergeschlecht, dessen einzelne Sproßen schon im 16. Jahrhunderte sich bemerkbar machten. Wappen und Titel erhielten von Kaiser Rudolph II. mit Diplom vom 20. Jänner 1593 die Ersten Sebastian K. und dessen Söhne: Zacharias, Matthäus und Tobias. Ein anderer Zacharias, der zum Unterschiede von dem schon genannten Zacharias II. genannt sein möge, diente im 30jährigen Kriege im kaiserlichen Heere und war zuletzt Kreishauptmann des Pardubitzer Kreises. Von seinen beiden Söhnen widmete sich der eine, Franz Karl, dem kaiserlichen Kriegsdienste und kämpfte gegen die Franzosen. Später ließ er sich im Leitmeritzer Kreise nieder und kaufte das Gut Třebusin (1680); der andere, Heinrich, diente anfänglich in einigen kaiserlichen Gesandtschaften, und zwar in England, dann in Dänemark; später nahm er aber Kriegsdienste in der kais. Armee und fiel vor dem Feinde, indem er kurz zuvor mit seinem Bruder Franz Karl, am 17. August 1693, in den böhmischen Ritterstand erhoben wurde. Die Söhne des Franz Karl aus seiner Ehe mit Rosina von Kochow, Franz Karl (II.) und Johann Jaroslaw, waren beide mehrere Jahre Kreishauptleute des Leitmeritzer Kreises. Johann Jaroslaw starb kinderlos. Franz Karl (II.) erzeugte aber in seiner Ehe mit Josephin Přichowsky vier Söhne, von denen zwei in jungen Jahren in kaiserlichen Kriegsdiensten starben; Johann auch in kaiserliche Kriegsdienste trat und zuletzt [203] mit seinem Bruder Franz Karl, dessen ausführlichere Lebensskizze oben mitgetheilt ward, im Jahre 1760 die freiherrliche Würde erlangte. [Ritterstands-Diplom vom 17. August 1693. – Freiherrnstands-Diplom vom 15. September 1760. – Wappen. Ein länglicher längsgetheilter, rechts blauer, links silberner Schild. Auf dem Grunde ein Stock von natürlicher Farbe, mit einem von der Linken über denselben zur Rechten gekrümmten Ast, und drei grünen Blättern. Auf diesem Aste sitzt ein rechtsgekehrter Papagei von weißer und grüner Farbe. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf welcher sich ein gekrönter Turnierhelm erhebt. Aus der Krone des Helms ragt der oben beschriebene Ast mit dem darauf sitzenden Papagei hervor. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten blau, mit Silber belegt.]