Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 462. (Quelle)
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Korn, Philipp (Schriftsteller, geb. in Ungarn). Zeitgenoß. Widmete sich dem Buchhandel und betrieb ein Antiquariatgeschäft, unter Einem mit Schriftstellerei sich beschäftigend. Im Jahre 1848 betheiligte er sich an der ungarischen Revolution, und zwar diente er in der „deutschen Legion“ des Revolutionsheeres, als deren „Hauptmann“ er sich auf seinen Schriften selbst bezeichnet. Nach Niederwerfung des Aufstandes floh er in die Türkei, und lebte dann mehrere Jahre in England. Erst nach einiger Zeit gab er durch Veröffentlichung einiger umfangreicher Pamphlete wieder ein Lebenszeichen von sich. Nach dem Umschwunge der politischen Verhältnisse in Ungarn, welcher vielen im Exile lebenden die Rückkehr in die Heimat ermöglichte, war auch K. nach Ungarn zurückgekehrt. und im Jahre 1860 kündigte der „Pesther Lloyd“ Korn’s Ankunft in Pesth an, wo er eine Ausstellung von Kunstgegenständen verschiedener Art veranstaltete. Auch bemerkt dieses Blatt, daß Korn der Herausgeber der „Bibliotheca hungarica“ sei. Was mit dieser „Bibliotheca hungarica“ eigentlich gemeint sei. ist dem Herausgeber dieses Lexikons zu ergründen nicht gelungen. Die von Korn im Drucke erschienenen Schriften sind: „Neueste Chronik der Magyaren. Geschichtliche Darstellung der Zustände des Lebens und Wirkens der Ungarn in und ausserhalb ihrer Heimath von der russischen Invasion in Ungarn und Siebenbürgen bis auf die gegenwärtigen Tage“, 2 Bde. (Hamburg 1851 und 1852, Schuberth u. Comp., gr. 8°., mit lithogr. Abbildgn.); der erste Band führt auch den Titel: „Kossuth und die Ungarn in der Türkei“, der zweite Band: „Die Russen in Ungarn, und die Ungarn in Deutschland“; über die „Chronik“ schreiben die „Blätter für literarische Unterhaltung“ (1852, S. 664): „es ist dieß das frechste Beispiel der literarischen Freibeuterei und [463] der schamlosesten Buchmacherei, das uns seit langem vorgekommen; – „Ungarns Recht und Gesetz, ruhmvoll verfochten durch Deutsche, Polen, Italiener, Engländer und Franzosen, in den Kriegsjahren 1848 und 1849. Mit historisch-statistisch-genealogischen Erläuterungen“ (Bremen 1853, zweite Ausg. 1855, Schünemann, gr. 8°., und mit des Verfassers Porträt); von diesem Werke ist nur der erste Band erschienen, welcher auch den Titel führt: „Antheil der Deutschen an dem ungarischen Unabhängigkeitskriege“, 2 Abtheilungen. Noch soll die Schrift: „Ermordung der Herzogin von Praslin“, von Korn verfaßt sein. Früher schon – nämlich vor der Revolution – hat er aber die „Kreuzergeschichten. Eine Sammlung kurzer, launiger Geschichten, Erzählungen, Novellen und vermischter Aufsätze“, 1. u. 2. Band; II. Cyclus: 3. u. 4. Band (Pesth 1845 und 1846, gr. 8°.); III. Cyclus: 1. Band (Leipzig 1846, gr. 8°.), herausgegeben, welche bald zu erscheinen aufgehört haben.

Pester Lloyd (polit. Journal, gr. Fol.) 1860, Nr. 65. – Kertbeny (K. M.), Alfabetische Namensliste ungrischer Emigration 1848 bis 1864 (Brüssel und Leipzig 1864, Kießling. 8°.) S. 3.