BLKÖ:Konrad, Johann Michael

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Konradin
Band: 12 (1864), ab Seite: 415. (Quelle)
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Konrad, Johann Michael (Schriftsteller, geb. zu Prag 1774, Todesjahr unbekannt). Die Schulen besuche er in Prag, wo er auch an der dortigen Hochschule die Studien beendigte. Bald darauf. 1799 – K. zählte erst 25 Jahre – erhielt er eine Magistratsstelle zu Königgrätz; im Jahre 1803 wurde er Bürgermeister des Magistrates zu Trautenau, im Jahre 1804 Magistrats- und Criminalrath zu Prag, 1807 Polizei-Obercommissär ebenda. Im Jahre 1824 erhielt er den Titel eines k. k. Rathes und kam als Secretär zu dem k. k. innerösterreichisch-küstenländischen Appellationsgerichte zu Klagenfurt. Die Muße seines Berufes widmete K. der literarischen Beschäftigung und war für das Hormayr’sche „Archiv“, für André’s „Hesperus“, für das kärnthnerische Wochenblatt „Carinthia“ und für andere Blätter schriftstellerisch thätig. Aber auch selbstständig hat er Einiges, u. z. theils Schöngeistiges, theils in seinen ersten amtlichen Beruf Einschlägiges herausgegeben. Seine Schriften sind nach der Zeitfolge ihres Erscheinens: „Gianella Bonelli oder die Sybariten. Denkmal aus dem Mittelalter Italiens“, 2 Thle. (Prag 1799); davon erschien eine französische Uebersetzung unter dem Titel: „Les Sybarites, roman historique du moyen âge d’Italie traduit ... par H. C.(oiffier)“ (Paris, an IX [1801], Billois, 12°.). [416] – „Grundriss einer systematischen Uebersicht des Polizeiwesens im weitesten Verstande“ (Nürnberg 1813); – „Die Polizeiverfassung oder Theorie, Geschichte und Praxis der Polizei in ihrer allgemeinen Bedeutung mit vorzüglicher Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat“ (Prag 1817), ist ein Auszug der vorigen Schrift, welcher von der Regierung den Behörden empfohlen wurde; – „Uebersicht einer Urgeschichte der Welt und der Menschen. In Bezug auf die ersten Ansiedlungen und Wanderungen des menschlichen Urstamms. Mit 4 Weltkarten“ (Prag und Wien 1818, Haas, gr. 8°.); – „Der Archimagus. Eine Sage der Vorzeit“ (ebd. 1819); – „Feldröschen für den Kranz des Frohsinns, eine Sammlung von Gedichten“ (Prag 1821). Die Titel mehrerer von ihm verfaßten Gelegenheitsschriften konnte ich nicht ausfindig machen.

Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 796. – Raßmann (Friedrich), Pantheon deutscher jetzt lebender Dichter und in die Belletristik eingreifender Schriftsteller (Helmstedt 1823, Fleckeisen, 8°.) S. 176.