Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Komers, Anton E.
Band: 12 (1864), ab Seite: 399. (Quelle)
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Komenda, Anton (Tonsetzer, geb. im Markte Rabs an der Thaya in Unterösterreich 18. Jänner 1795). Sohn bürgerlicher Eltern; hatte in seiner Kindheit das Unglück, durch Ungeschicklichkeit seiner Amme das rechte Auge zu verlieren, weßhalb auch das Vorhaben der Eltern, die den noch Ungebornen bereits der Kirche gewidmet hatten, aufgegeben werden mußte. Auch erhielt er in Folge dessen, weil die Eltern die mit dem Studium ernster Wissenschaften verbundene Anstrengung der Augen, welche für das eine ihm gebliebene gefährlich werden konnte, vermeiden wollten, jene Richtung, in welcher er später als tüchtiger Fachmann und Pädagoge zu wirken berufen war. Sie ließen den Sohn in der Musik unterrichten und ihn für das Lehrfach in dieser Kunst ausbilden. K. erhielt Unterricht im Gesange, im Violin-, Clavier- und im Orgelspiele. Der Stockerauer Pfarrer, Consistorial Anton Puertner, selbst ein gründlich gebildeter Musiker, wurde nach dieser Seite hin sein größter Wohlthäter. Im Jahre 1810 erhielt K. die Lehrerstelle an der Schule zu Horn, wurde 1811 Gehilfe in Klosterneuburg, 1819 Organist im Stifte, 1820 Lehrer an der Stiftshauptschule, 1822 [400] erster Präparandenlehrer und Stifts-Musikmeister für die Chorsänger. Bis zum Jahre 1847 versah er die vorgenannten drei Stellen; ein gefährliches Halsübel, von dem er im genannten Jahre befallen wurde, hatte seine Enthebung vom Lehramte zu Folge. K. hat auch componirt, und zwar meist kirchliche Stücke. Die Zahl seiner Compositionen beträgt über 60 Stücke, doch scheint Alles Handschrift geblieben zu sein, da die Musikalien-Kataloge seinen Namen nicht kennen.

Monatschrift für Theater und Musik. Redigirt von dem Verfasser der „Recensionen“. Herausgegeben von J. Klemm (Wien, 4°.) Jahrg. 1855, S. 621.