BLKÖ:Kolosváry, Paul
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 12 (1864), ab Seite: 369. (Quelle) | |||
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[370] der ihn mit einer Sendung in die Moldau zu einem Freunde, welcher dort in der Verbannung lebte, betraute. Auf dem Wege dahin wurde er mit Martin Demeter, nachmaligem Propste von Karlsburg, bekannt, der ihn auf die Unhaltbarkeit der socinischen Lehre aufmerksam machte, in ihm Zweifel erweckte und so seinen Uebertritt zur katholischen Kirche, der 1709 stattfand, veranlaßte. Anfänglich wollte er Weltgeistlicher werden, besann sich aber bald eines anderen und trat zu Ende 1711 in den Orden der Gesellschaft Jesu, studirte in demselben die Theologie, versah dann durch mehrere Jahre zu Klausenburg und Tyrnau das Lehramt, übernahm aber später das Predigtamt, welches er durch vier Jahre versah. Sein Orden berichtet von ihm, daß, als er eines Tages im Städtchen St. Nikolaus predigte und er, wie er es zu thun pflegte, das Crucifix in seiner Hand hielt, aus demselben plötzlich angesichts der tiefergriffenen Zuhörer Blutstropfen niederrannen. Von ihm sind im Drucke erschienen: „Házat kősziklán építő bölcs ember“, d. i. Der auf einen Felsen sein Haus bauende Mensch (Klausenburg 1730); – „Keresztényi oktatások“, d. i. Christliche Belehrungen (2. Aufl. 1744); – „Missiók könyvecskéje“, d. i. Das Buch der Missionen (Klausenburg 1749, und oft zu Tyrnau, Ofen, Kaschau wieder gedruckt); – „Menybe vezető ut“, d. i. Der Weg zum Himmel (2. Aufl., Kaschau 1751); – „A fő jós ágoknak indulatiról való oktatás“, d. i. Ueber die Wirksamkeit der theologischen Tugenden (Tyrnau 1749, 12°.). Auch ist von ihm 1730 eine ungarische Leichenrede auf Georg Baron Koller, königl. Rath (4°.), erschienen. [Memoria posthuma trium, insignium ex Hungarica societate Jesu virorum (Adam Fitter, Andreas Sigrai et P. Kolosvári) (Tyrnaviae 1749, 8°.). – Stoeger (Joannes Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 192. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 264. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 308–312 u. 556.]
2. Paul K. (geb. zu Klausenburg 24. November 1684, gest. zu Kaschau 25. April 1735). Seine Eltern waren Socinianer und erzogen auch den Sohn in ihrem Glauben. Im Jahre 1707 und 1708 that er Secretärsdienste bei Michael Rakoczy,