BLKÖ:Kohl, Franz Xaver

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 295. (Quelle)
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3. Franz Xaver Kohl (geb. zu Chwatierub 12. Nov. 1745, Todesjahr unbekannt). Trat nach beendeten vier Gymnasialclassen in das Seminar St. Wenzel in Prag ein, in welchem er die philosophischen Studien zurücklegte und sich dem Lehramte widmend, 1765 bei der Biliner Stadtschule als Lehrer angestellt wurde. Bald darauf begab er sich nach Sagan, um sich mit Felbiger’s neuer Lehrmethode bekannt zu machen. Im Jahre 1778 wurde K. Director der herrschaftlichen Schulen zu Bilin, Liebshausen, Miereschowitz, Eisenberg und Neudorf, und im August 1787 k. k. Kreis-Schulcommissär des Leitmeritzer Kreises. Als Schulmann hat sich K. große Verdienste erworben; er gründete zur Beschäftigung der Knaben eine Baumschule, auf eigene Kosten im eigenen Hause zu Bilin eine Industrialschule, aus welcher von 1786–1792 der Spinnlohn von mehr als 10.000 fl. an Kinder und arme Leute ausbezahlt wurde. Durch eine im Nachbarhause ausgebrochene Feuersbrunft wurde auch Kohl’s Haus ein Raub der Flammen und K. verlor dabei sein Vermögen. Für seine Bemühungen um Hebung der Maulbeerbaumzucht wurde er schon im Jahre 1791 mit der silbernen Ehrenmedaille und im Jahre 1815 für seine um das Schulwesen und den Unterricht in Böhmen seit 50 Jahren erworbenen Verdienste feierlich mit der großen goldenen Ehrenmedaille sammt Kette ausgezeichnet. [Erneuerte vaterländische Blätter (Wien, Strau0, 4°.) Jahrg. 1815, S. 594: „Belohnungen ausgezeichneter Schulverdienste“.] –