Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 199. (Quelle)
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Kocsa, Demeter (Commandant des banatischen Freipartisten-Corps, gefallen im Thale bei Bersaska im September 1788). War eigentlich seines Zeichens ein Seifensieder aus Temesvár, der sich im ersten Feldzuge gegen die Türken durch seine Kühnheit und Geschicklichkeit als Parteigänger gefürchtet gemacht hatte. Tief hinein in’s Serbische, [200] über 15 Stunden von der Grenze, streifte er mit 200 Freiwilligen. In der Nacht vom 17./18. März des J. 1788 überfiel er im Defilé bei Csupria einen nach Belgrad bestimmten Victualientransport, schlug die 600 Janitscharen starke Escorte in die Flucht und machte reiche Beute; auch gerieth ein von dem Großherrn an den Pascha von Belgrad gerichteter Ferman in seine Hände. Wenige Tage später hob er die Couriere auf, welche der Pascha nach Jagodina mit Depeschen entsendet hatte. Seine kühnen Unternehmungen hatten seinen Namen bei den Türken bald so furchtbar gemacht, daß der Großvezier ihm ein Anbot von 40.000 Piastern stellen ließ, wenn er mit seinen Leuten von der Sache des Kaisers abfalle. Das war für Kocsa ein Sporn mehr, die Türken noch heftiger als bisher zu verfolgen. Noch gelang ihm ein Ueberfall, welchen er am 2. August in der Raschanzer Waldung ausführte. Es war eben sein letztes Wagestück. Als er im September im Thale von Bersaska streifte, wurde er von den an Zahl weit stärkeren Türken überfallen. Er wie die Seinen wehrten sich wie Löwen und schon lagen über 800 Türken auf dem Wahlplatze, aber auch seine Truppe hatte starken Verlust erlitten, 400 der Seinigen waren gefallen und er mit ihnen, und die Türken blieben dießmal die Herren des Platzes.

Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 861.