BLKÖ:Klebelsberg zu Thumburg, Hieronymus von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 30. (Quelle)
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3. Hieronymus von Klebelsberg zu Thumburg (gest. zu Innsbruck 7. December 1862).[WS 1] Ein Sproß der nichtgräflichen, in Tirol blühenden Linie. Hieronymus trat nach beendeten Studien in den Staatsdienst, in welchem er die Stelle eines Oberlandesgerichtsrathes und seit 1861 auch die des Landeshauptmanns in Tirol bekleidete. Schon im Jahre 1848 wurde K. im Lande Tirol in den österreichischen Reichstag gewählt, war in demselben im Finanzausschusse thätig und hielt in der 91. (39. Kremsierer) Sitzung (am 21. Februar 1849) bei der Berathung über §. 13 der Grundrechte, welcher die Religionsfreiheit festsetzt, die denkwürdige Rede, worin er auf Grundlage einer mit 125.000 Unterschriften versehenen Petition aus Deutsch-Tirol bittet, der Reichstag möge in Religionssachen zu Gunsten dieses Landes eine Ausnahme machen und entscheiden, daß in Tirol die Oeffentlichkeit des Cultus nicht für jede, sondern nur für die katholische Religion gestattet werde. Nach der Auflösung des Reichstages kehrte er in seine Heimat und zu seinem Amte zurück, und trat wieder in den Vordergrund, als ihm 1861 durch Ernennung zum Landeshauptmann die Führung im Landtage anvertraut wurde. Sein Nekrolog rühmt ihn „als einen Mann, mit den Bedürfnissen und Verhältnissen Tirols wie wenige vertraut, als einen aufrichtigen und warmen Freund des Landes, als einen Mann von heller und tiefer Einsicht, von umfassenden und gründlichen Kenntnissen, gepaart mit einer seltenen Gediegenheit und Unabhängigkeit des Charakters, dessen Festigkeit und Unparteilichkeit allgemein anerkannt war“. Bei dem von dem Bischofe Vincenz Gasser (Bd. V, S. 95; [31] Bd. XI, S. 413) eingebrachten, die Glaubenseinheitsfrage in Tirol betreffenden Antrage warf man K. vor, nicht mit der nöthigen Entschiedenheit den Rechtsstandpunct vertreten zu haben. Er fiel als ein Opfer seiner Berufstreue, indem er sich zur Herstellung seiner schon seit längerer Zeit schwankenden Gesundheit die dringend gebotene Erholung nicht gönnen wollte. Das ganze Land betrauerte seinen Verlust. [Innsbrucker Nachrichten 1862, Nr. 282 u. 283. – Verhandlungen des österreichischen Reichstages nach der stenographischen Aufnahme, 1848 (Wien, Staatsdruckerei, 4°.) Bd. II, S. 776; Bd. IV, S. 504; Bd. V, S. 52, 56, 173 [Rede anläßlich des §. 13 der Grundrechte über die Religionsfreiheit], 333. – Fremden-Blatt (Wiener Journal) 1862, Nr. 338. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1862, Nr. vom 13. December und Abendbl. Nr. 337.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zu dieser Person gibt es in Band 28, S. 358, einen zweiten Artikel.