BLKÖ:Klauzál, Emerich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Klauzál, Gabriel
Band: 12 (1864), ab Seite: 23. (Quelle)
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Klauzál, Emerich (landwirthschaftlicher Schriftsteller, geb. zu Szeged in in Ungarn 11. Jänner 1799, gest. 5. März 1847). Der ältere Bruder des ungarischen Landtags-Abgeordneten Gabriel K. [s. d. Folg.]. K. ist von slavischer Abkunft, sein Vater, ein Böhme, war Officier in einem ungarischen Regimente. Seine Mutter ist eine geborne Babarczy. Nach beendeten Schulen trat er bei der ungarischen Hofkanzlei ein, wo ihn Ludwig Graf Károlyi [s. d. Bd. XI, S. 6, Nr. 11] kennen lernte und ihm die Verwaltung seiner Güter übergab. Das war das Feld, auf welchem K. eine verdienstvolle Thätigkeit entwickelte. Nachdem er vorerst die landwirthschaftlichen Verhältnisse Ungarns genau studirt hatte, ging er daran, die Güter seines Gebieters zu verbessern und that dieß mit solchem Erfolge, daß sie bald im blühendsten Zustande sich befanden. Auch sonst förderte er die landwirthschaftliche Cultur im Lande mit Wort und That, setzte Prämien aus, gab in Abhandlungen, welche in der landwirthschaftlichen Zeitschrift „Gazdasági tudósitások“, d. i. Oekonomische Nachrichten, abgedruckt wurden, beherzigenswerthe, auf eigene Erfahrung begründete Winke, bildete tüchtige Landwirthe aus und gründete, als er die Verwaltung der Güter der Grafen Gustav und Kasimir Bathyány übernommen hatte, um seine Pläne einer landwirthschaftlichen Reform in Ungarn in den weiteren Kreisen zu verwirklichen, zu Rohoncz ein landwirthschaftliches Institut, in welchem er Jünglinge, die sich diesem Geschäfte widmeten, unterrichtete. Jedoch wollte es mit letzterer Idee nicht sonderlich glücken, er gab dieses neue Verhältniß bald auf und zog sich in’s Privatleben zurück, in welchem er sich ausschließlich mit der Oekonomie und ihren Fortschritten beschäftigte. Im Drucke hat K., außer zahlreichen kleineren Aufsätzen im obengenannten Fachblatte, selbstständig erscheinen lassen: „Néhány tekintet magyar ország földmivelésére“, d. i. Einige Blicke auf den ungarischen Ackerbau (Pesth 1837); – „Juhászati tisztek s némelly juhászati viszonyok gr. Károlyi Lajos uradalmaiban“, d. i. Die Schäfer und einiges die Schafzucht auf der Herrschaft des Grafen L. Károlyi Betreffende (ebd. 1838); – „Mellyik jelenleg a legjövedelmezőbb merinójuh, s mellyek tenyéstésének föelvei“, d. i. Welche Merino-Schafe bringen jetzt den größten Nutzen und welche Regeln sind bei ihrer Fortpflanzung zu beobachten? (ebd. 1840); – „Saját jószágkezlés hazonbér és a száztóli“, d. i. Selbstverwaltung der Güter, Pacht und Gewinn (ebd. 1841). Die ungarische Landwirthschafts-Gesellschaft und die ungar. [24] Akademie der Wissenschaften, letztere im Jahre 1833, haben K. unter ihre Mitglieder aufgenommen und als er leider in vollem Mannesalter starb, sein Andenken in ihren Sitzungen gefeiert.

Magyar gazda, d. i. Der ungarische Landwirth (Pesth, schm. 4°.) Jahrg. 1860, Nr. 10: Lebensskizze [mit Porträt im Holzschnitt]. – Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 147. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1852, 8°.) Bd. V, S. 106. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 270.