Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 317. (Quelle)
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4. Stephan Kis[BN 1] (geb. zu Szegedin 1505, gest. 2. Mai 1572). Einer der thätigsten Verbreiter der lutherischen Lehre in Ungarn. Er hatte in Wittenberg die Vorträge Luther’s und Melanchthon’s besucht und ihre Lehren, in die Heimat zurückgekehrt, mit großem Eifer verbreitet. Er wurde deßhalb von den Katholiken verfolgt, aber obgleich auf der Flucht, predigte er nichtsdestoweniger an vielen Orten, vornehmlich zu Czegled und Gyula. In Temesvár fand er an dem damaligen Schloßhauptmanne Petrovics einen Förderer der neuen Lehre, als aber Petrovics starb, wurde K. auch von da vertrieben. Erst als die Lehre festen Fuß in Ungarn faßte, wurde K. im Jahr 1554 zum Superintendenten des Baranyer Kreises ernannt. Im Jahre 1558 fiel er in türkische Gefangenschaft; von der Kanzel, auf welcher er eben predigte, schleppten ihn die Tataren fort, erst nach mehreren Jahren wurde er frei, und kaum zurückgekehrt, starb er, wie es scheint, an den Folgen der schweren und langwierigen Haft. In seiner Muttersprache hat er mehrere geistliche und geschichtliche Gelegenheitsgedichte geschrieben. Von ihm sind folgende Schriften – noch nach seinem Tode – erschienen: „Speculum Romanorum Pontificum“ (Genua 1602, 8°.); – „Adsertio de Trinitate“ (8°.); – „Confessio fidei“ (ebd. 1573, 8°.); – „Tabulae analyticae de fide christiana“ (Schaffhausen und Basel 1592 u. öft., Fol.); – „Loci comunes theologiae sincerae de Deo et homine“ (Basel 1608, Fol.). Kis erscheint öfter unter dem Namen Szegedinus, so genannt nach dem Orte seiner Geburt. [Adam, Vitae theologorum exterorum (1653). – Chaufepié, Nouv. Dictionn. hist. et crit., Tome III. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 248.] –

Berichtigungen und Nachträge

  1. Als Nachtrag zu der dort gegebenen Notiz sei hier hinzugefügt, daß seinem öfter gedruckten Werke „Loci communes Theologiae sincerae de Deo et Homine“ (Fol.) die Biographie Stephans von Matthäus Scaritzeus vorangeht. [Bd. 42, S. 6.]