BLKÖ:Kepiro, Samuel von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 169. (Quelle)
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Kepiro, Samuel von (General-Major, geb. zu Nagy-Banya im Szathmárer Comitate Ungarns 1733, gest. zu Rima-Szombat 16. November 1799). Aus einer ungarischen Adelsfamilie, trat jung in das Infanterie-Regiment Nr. 2, kam zu der am 1. Juli 1760 errichteten ungarischen adeligen Leibgarde und wurde im December 1763 Rittmeister. Als Escadronscommandant zu Nádasdy-Huszaren Nr. 9 eingetheilt, rückte er am 1. Mai 1784 zum Major, im Jahre 1788 in Folge ausgezeichneten Verhaltens vor dem Feinde zum Oberstlieutenant und noch im nämlichen Jahre aus gleicher Ursache zum zweiten Obersten im Regimente vor. Bald darauf zum Commandanten des Huszaren-Regiments Barco Nr. 10 ernannt, trat er im Februar 1790 in den Ruhestand über und erhielt am 19. März d. J. den General-Majorscharakter. Kepiro hat sich vornehmlich im Türkenkriege 1788 ausgezeichnet. Im März g. J. gab er bei einem Streifzuge aus der Bukowina in die Moldau gegen Batuschan, den er mit einer Division seines Regiments und zwei Compagnien Infanterie unternahm, Proben seltener Tapferkeit. Bei der Räumung Jassy’s durch General Fabri im Juli d. J. wurde Major K. mit einer Division Huszaren und Infanterie zur Deckung der rechten Flanke und zur Beobachtung des Szereth-Thales nach Herlau entsendet. Da wurde seine verhältnißmäßig kleine Truppe am 28. Juli von einem über 3000 Mann starken türkischen Corps angegriffen. Kepiro hielt nicht nur dieser Uebermacht Stand, sondern unterhielt erfolgreich ein 3stündiges Gefecht, in welchem er den Feind zum Rückzuge zwang. K. rückte in Folge dessen zum Oberstlieutenant vor. Im Treffen bei Belwestie führte er als Oberst die Avantgarde und zeichnete sich dort wie auch später bei Adgjud aus. Bei Fokschan commandirte er die Avantgarde der kaiserlichen Armee in ausgezeichneter, den Sieg der Unseren wesentlich fördernden Weise; bei Martinestje aber entschied er mit seinen Huszaren das Schicksal des Tages. Kepiro, den in seiner Jugend eine ausnehmend schöne Gestalt auszeichnete, war ein trefflicher Reiterofficier, der mit einem die Situation rasch überschauenden und erfassenden Blicke eine ungewöhnliche, an Bravour grenzende Tapferkeit verband.

Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 204. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 512.