BLKÖ:Kelemen von Szék, Stephan

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kelemen, Anton
Band: 11 (1864), ab Seite: 135. (Quelle)
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Kelemen von Szék, Stephan (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Karacsond im Heveser Comitate um 1782, gest. zu Gyöngyös 4. März 1842). Diente schon 1800 bei der ungarischen Insurrection, trat aber im November 1801 als Cadet in das Kürassier-Regiment Erzherzog Franz, von welchem er zur ungarischen Garde und von dieser als Lieutenant in das Kürassier-Regiment zurückkam, bei welchem er im April 1809 zum Oberlieutenant vorrückte. Als die Stände Siebenbürgens im September 1809 das Huszaren-Freicorps Erzherzog Karl errichteten, wurde K. Rittmeister in demselben und nach dessen Reduction im Februar 1810 in gleicher Eigenschaft in das Huszaren-Regiment Erzherzog Joseph Nr. 2 eingetheilt. In den Befreiungskriegen kam er mit dem Regimente nach Frankreich. In der Schlacht bei Brienne (1. Februar 1814) bei der Oberst-Division eingetheilt, rückte er mit derselben zur Unterstützung einer von den feindlichen Kürassieren geworfenen Schwadron vor und übernahm, als der Divisionscommandant tödtlich verwundet worden, das Commando der Division. Bei dem Uebergange der Armee über die Seine bei Bar [136] (13. Februar) erfuhr K., der bei der Arrièregarde sich befand, daß der Feind in die linke Flanke der Armee gegen Villeneuve mit bedeutenden Streitkräften vorrücke und dadurch die ganze Bagage der Division Spleny und der bayerischen Division Rechberg Gefahr laufe, genommen zu werden. Ohne erst einen Befehl abzuwarten, brach K. mit seiner Schwadron gegen Villeneuve auf. Bald stößt er auf die bedeutend stärkere feindliche Cavallerie, greift sie nichtsdestoweniger an, schlägt und verfolgt sie mehrere Stunden weit, macht mehrere Gefangene und hält sich in Montereau, bis wohin er den Feind verfolgt hatte, einen Tag und die Nacht über, bis ihm Unterstützung nachgeschickt wurde. Die Absicht des Feindes war vereitelt und die Franzosen waren genöthigt, um der weiteren Verfolgung sich zu entziehen, die Brücke bei Montereau in die Luft zu sprengen. In der Schlacht bei Arcis sur Aube (20. März) war von mehreren Kosakenabtheilungen die feindliche Cavallerie bereits geworfen und mehrere Geschütze genommen worden. Als jene aber der andrängenden, immer neue Streitkräfte in’s Gefecht entsendenden Uebermacht des Feindes nicht länger Stand zu halten vermochten, begannen sie zurückzuweichen. Da erhielt die Oberst-Division von Erzherzog Joseph-Huszaren Befehl, den Feind aufzuhalten. Kelemen commandirte die Division. Rasch führte er sie dem vordringenden Feinde entgegen, welcher durch diese unerwartete Attaque überrascht, nicht mehr die Kraft behielt, die errungenen Vortheile zu behaupten und die Flucht ergriff. Kelemen mit seinen Huszaren erbeutete bei dieser Gelegenheit 4 Geschütze, jedoch konnten dieselben aus Mangel an Bespannung nicht fortgeschafft werden. Im Capitel des Jahres 18153 wurde K. für seine Tapferkeit mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Nach beendeten Feldzügen diente K. bis zum Jahre 1827. Am 1. August g. J. trat er mit Majors-Charakter in den Ruhestand, begab sich auf seine Besitzungen in Ungarn, wo er im Alter von 60 Jahren starb.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Hof- und Staatsdruckerei, 4°.) S. 1303 u. 1750 [nach diesem gestorben 1822]. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 507 [nach diesem gestorben 1842]. –