BLKÖ:Keglevich von Buzin, Johann Graf (Huszaren-Oberst)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Kegel (Landschaftsmaler) |
Nächster>>>
Keglevich, die Grafen, Genealogie | ||
Band: 11 (1864), ab Seite: 123. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Johann Keglevich von Buzin in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[124] Im Jahre 1799 kämpfte er in den Treffen bei Osterach, Neuhaus und Liptingen (24. März), wo er die feindliche Avantgarde zurückwarf, und bei Stockach, wo er sich wieder durch seine Tapferkeit hervorthat. Als am 6. Juli 1799 unsere Avantgarde in vier Colonnen den Angriff auf Offenburg unternahm, war es K., der bei dieser Gelegenheit mit drei Divisionen seines Regimentes den Feind am rechten Ufer der Kinzig attakirte, wobei über 400 Franzosen zusammengehauen wurden. Aber während dieses glänzenden Angriffes fand auch Oberst K., von einer Haubitzgranate getroffen, den Tod für’s Vaterland.
Keglevich von Buzin, Johann Graf (Huszaren-Oberst, geb. zu Waitzen um das Jahr 1750, gest. vor dem Feinde bei Offenburg 6. Juli 1799). Es ist aus den genealogischen Tabellen nicht mit Bestimmtheit zu ersehen, wessen Sohn der Graf Johann sei, und welcher Linie der Keglevich, ob der ungarischen oder croatischen, er angehöre. Da er, als er vor dem Feinde fiel, 46 Jahre alt angegeben wird, so müßte er im Jahre 1753 geboren sein. Aus den genealogischen Nachweisungen laßt sich nun wohl ein Johann, Sohn des Grafen Joseph, von der ungarischen Linie ermitteln, aber dessen Geburt fällt schon in das Jahr 1730, was einen Unterschied von zwanzig Jahren gibt, der sich nun einmal nicht ignoriren läßt. Näher, freilich auch nur um sieben Jahre, käme ihm ein Bruder Joachim, 1737 geboren, aber auch bei diesem fällt noch der Zeitunterschied von dreizehn Jahren schwer in die Wagschale. In der croatischen Linie erscheint nur ein Johann, welcher aber bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebte. Nun aber ist Thatsache, daß ein Graf Johann Keglevich Huszaren-Oberst gewesen und für das Vaterland gefallen ist. Der Genealogen wegen kann von ihm nicht Umgang genommen werden. Mögen also diese zusehen, wo sie ihn unterbringen. Das Lexikon gibt indessen seine Lebensdaten an. Graf Johann trat im Jahre 1769, was aus seinem Todesjahre berechnet ein Alter von 16 Jahren gäbe, in das Infanterie-Regiment Karl Graf Colloredo als Cadet ein, wurde bald darauf Unterlieutenant im Huszaren-Regimente Nr. 6, focht als Rittmeister im bayerischen Erbfolgekriege und wurde am 16. Jänner 1790 Major. Im October genannten Jahres zog er mit dem Regimente in die Niederlande. Im Feldzuge des Jahres 1793 zeichnete er sich bei Douziers (5. Juni) aus. Als er dort das serbische Freicorps im Gedränge sah, stieg er vom Pferde, stellte sich zu Fuß an die Spitze des Corps und leitete selbst den Angriff; später bei der Besetzung des Waldes von Gillet (1. September d. J.) entwickelte er solchen Muth und solche Umsicht, daß er in Anerkennung derselben, im Februar 1794, zum Oberstlieutenant und Commandanten des Uhlanen-Freicorps befördert wurde. Dieses Corps zeichnete sich unter seiner Führung ganz besonders aus, und zwar bei der Einnahme der feindlichen Verschanzungen von Mainz (29. October 1795), im Treffen bei Meissenheim (8. December 1795), vorzüglich aber in der Schlacht bei Amberg (24. August 1796). K. wurde nun im December 1796, zum Obersten im 10. Huszaren-Regimente befördert. Im Jahre 1797 wohnte K. den Rückzugsgefechten am Rhein bei, und waren es seine Huszaren, welche zwischen Hochheim und Königsheim dreimal in die feindliche Uebermacht einhieben und an 500 Feinde kampfunfähig machten. Im Jahre 1798 wurde er in gleicher Eigenschaft in das 1. Huszaren-Regiment übersetzt.- Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 503. – Oesterreichischer Militär-Kalender, herausgegeben von Hirtenfeld und Meynert (Wien, kl. 8°.) III. Jahrg. (1852), S. 147.