Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kauperz, Johann Veit
Band: 11 (1864), ab Seite: 88. (Quelle)
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Kauschke, Joseph (Pädagog, geb. zu Thum in Schlesien 22. Mai 1733, Todesjahr unbekannt). Nachdem er die Schulen zu Sagan und Groß-Glogau beendet, begab er sich bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges nach Polen, wo er Musikunterricht ertheilte. Nach Beendigung des Krieges kehrte er nach Schlesien zurück, wo sich der Abt J. I. von Felbiger [Bd. IV, S. 166] seiner bediente, um die neue Unterrichtsmethode zu fördern. Im Jahre 1764 wurde K. Prorector in der von Felbiger neu organisirten Schule zu Sagan. Als Felbiger im Jahre 1774 dem Rufe der Kaiserin Maria Theresia als Generaldirector des österreichischen Schulwesens nach Wien folgte, nahm er Kauschke als Secretarius litteratus dahin mit und verwendete ihn bei der Einführung der sogenannten Sagan’schen Lehrart in den dortigen Trivialschulen und bei Ausarbeitung der dazu erforderlichen Lehrbücher. Später wurde K. Secretär der Sagan’schen patriotischen Fürstenthums-Societät, und zuletzt Oekonom bei Gleiwitz im Fürstenthume Oppeln. Seine Schriften sind: „Abhandlung von den Pflichten der Schulmeister in Absicht auf die Schulen“ (Sagan 1766, 8°.); – „Gedanken über die schlesisch-katholischen Schulen überhaupt“ (Leipzig 1775, 8°.); – „Tabellarische Abhandlung von der teutschen Ortographie nach den Grundsätzen der Sprachkunst des Herrn Gottsched’s“ (Sagan, Fol.). Außerdem schrieb K. mehrere Schulbücher, die unter Felbiger’s Namen in Wien gedruckt erschienen, von diesem aber eigentlich oft nur angegeben und durchgesehen worden sind. Wann K. gestorben, ist nicht bekannt, jedenfalls aber vor 1800, da ihn Meusel in das Lexikon der von 1730–1800 verstorbenen deutschen Schriftsteller aufgenommen hat.

Streit, Alphabetisches Verzeichniß aller im Jahre 1774 in Schlesien lebenden Schriftsteller, S. 73 u. f. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerh. Fleischer, 8°.) Bd. VI, S. 441.