BLKÖ:Kapeller, Jaroslaus a Sancto Alexio

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kántor, Franz
Band: 10 (1863), ab Seite: 447. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Jaroslaus a Sancto Alexio Kapeller in Wikidata
GND-Eintrag: 100350798, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kapeller, Jaroslaus a Sancto Alexio|10|447|}}

Kapeller, Jaroslaus a Sancto Alexio (gelehrter Piarist, geb. zu Horn in Nieder-Oesterreich 1706, gest. am 21. Jänner 1759). Trat jung in den Orden der frommen Schulen, in welchem er die philosophischen und theologischen Studien beendete und überdieß mit besonderer Vorliebe das Studium der griechischen und hebräischen Sprache betrieb. Er übernahm nun ein Lehramt in den Grammatikalclassen und nachdem er es mehrere Jahre versehen hatte, wurde er Professor der Philosophie zu Leitomischl. Nur kurze Zeit versah er die letztgenannte Stelle. Adolph Groll, Bischof von Raab in Ungarn, gleichfalls aus dem [448] Orden der frommen Schulen, welcher in K. eine Kraft erkannt hatte, wie er sie für seine Zwecke benöthigte, berief ihn zu sich, ihm die Leitung des bischöflichen Seminars in Raab übertragend. Neben derselben lehrte Kapeller das canonische Recht. 8 Jahre wirkte K. in diesem Amte, dann folgte er einem Rufe des Grafen Palffy, der ihm seinen Neffen zur Erziehung übergab. Als im Jahre 1748 die österreichische Piaristen-Provinz von der böhmischen getrennt wurde, kam K. als Rector in das Löwenburgische Convict nach Wien, brachte als solcher den schon von seinem Vorgänger begonnenen Bau der Stiftskirche zu Ende und wurde dann Rector der savoyischen adeligen Ritterakademie. Nachdem er noch im Jahre 1758 dem Generalcapitel seines Ordens in Rom beigewohnt hatte, wurde er daselbst zum Vorsteher der österreichischen Provinz erwählt, die er aber nur kurze Zeit bekleidete, da ihn schon wenige Monate darnach der Tod im 53. Jahre ereilte. Im Drucke gab er heraus: „Theologia historico-dogmatica“. Partes 3 (Jaurini 1738 et 1740); – „Philosophia historico-dogmatica“ (Posonii 1745, 8°.) und dem von Adolph Groll verfaßten „Psalterium Davidis“ fügte er Erklärungen und Phräseologie hinzu, widmete es der großen Kaiserin Maria Theresia und ließ es (in Wien 1757) im Drucke erscheinen.

Schaller (Jaroslaus), Kurze Lebensbeschreibungen jener verstorbenen gelehrten Männer aus dem Orden der frommen Schulen, die sich durch ihr Talent und besondere Verdienste um die Literatur u. s. w. ausgezeichnet haben (Prag 1799, 8°.) S. 84.