Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kampmiller, Ignaz
Band: 10 (1863), ab Seite: 425. (Quelle)
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Kampf, Karl (Volkssänger in Wien). Zeitgenoß. Unter den volksthümlichen Persönlichkeiten, welche nach dem in den weitesten Kreisen bekannten Moser, sich in Wien einen Namen gemacht und namentlich in der Periode von 1850–1860 viel genannt wurden, ist Kampf ein bedeutenderer. Mit einem trefflichen Darstellertalent begabt und reich an echtem Volkshumor, findet er mit seinen Genossen Bischof und Kwapill immer ein reiches und dankbares Publikum. Die Scenen, welche Kampf aufführt, schreibt er fast durchgehends selbst. Mehrere seiner Gesangspiecen machen die Runde im Volke, leben in dessen Munde und sind hie und da gedruckt. Von diesen nennen wir: „’s Deandl am Bach“; – „A Mutter hats guat“; – „’s Guate im Himmel“; – „Ueber das Leben und den Tod des Ach Herr Jegerle“. Von seinen Scenen aber sind erwähnenswerth die folgenden: „Die Geschäftsablösung durch den Sesselträger“; – „Die Bettgeher beim Greissler“; – „Die Conversation beim G’schwandtner“ und „Die drei Handwerksburschen“, in welch’ letzterem er selbst einen heimtückischen, maßlos dummen Böhmen mit wahrer Virtuosität spielt. In Kampf’s Scenen herrscht derber, ungezwungener, meist harmloser Humor und eben die Harmlosigkeit dieses letzteren unterscheidet ihn wesentlich von Moser.

Telegraf (Wiener polit. Blatt, Fol.) 1857, Nr. 20: „Der Volkssänger Karl Kampf und seine Gesellschaft“ [mit seinem Porträt und jenen seiner Mitspieler, Bischof und Kwapill, im Holzschnitt].