BLKÖ:Kaiser, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 374. (Quelle) | |||
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M. A. Eißl. – Conversationsblatt (Wien, Gräffer, gr. 8°.) II. Jahrg. (1820), Bd. 3, Nr. 80, S. 740 (unter der „allgemeinen Novellistik“); Bd. 4, Nr. 92, S. 1097 und 1098 (unter den „Ontologischen Neuigkeiten“).] –
5. Johann Kaiser lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Neuschloß, einer gräflich Kaunitz’schen Herrschaft im Leitmeritzer Kreise Böhmens. Er war Schlosser und besaß ein Geheimniß, gesprungene Glocken, die in der Regel umgegossen werden müssen, ohne diese kostspielige und schwere Procedur völlig brauchbar wieder herzustellen. Er hat dieß an vielen Glocken bewerkstelligt, namentlich aber an einer großen Thurmglocke im Städtchen Niemes im Bunzlauer Kreise, die durch einen Sprung unbrauchbar geworden, durch das von Kaiser angewendete Verfahren aber im Jahre 1790 ihren vollen reinen Klang wiedererhalten hat. Kaiser bediente sich dazu einer nur ihm bekannten Metallzusammensetzung, die aber leider sein Geheimniß geblieben und mit ihm verloren gegangen zu sein scheint. Man wollte diese interessante Erfindung: gesprungenen Glocken, ohne sie umzugießen, ihren vorigen Klang wieder zu verschaffen für den Italiener Barigozzi in Anspruch nehmen. Nach der unten bezeichneten Quelle aber wird sie unserem böhmischen Schlosser Johann Kaiser, der sie 30 Jahre vor Barigozzi gemacht, vindicirt. Spätere Berichte jedoch stellen die Probehältigkeit des Kaiser’schen Verfahrens in Frage. [Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) Jahrgang 1820, S. 52, im Artikel: Eine als neu gerühmte Erfindung in Böhmen, längst bekannt und benützt von