Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kail, Philipp
Band: 10 (1863), ab Seite: 353. (Quelle)
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Kail, Joseph (Waldhornvirtuos, geb. zu Gottesgab in Böhmen 1795). Sein Vater Jacob K. war Cantor und [354] Schullehrer zu Gottesgab und unterrichtete seinen Sohn, der Talent für die Musik zeigte, in derselben. Im Jahre 1811 wurde er in das Prager Conservatorium aufgenommen und bildete sich im Spiele des Waldhorns aus. Als er im Jahre 1819 aus der Anstalt trat, kam er als erster Hornist zum Theater in Pesth, und von dort 1822 in gleicher Eigenschaft zum Hof-Operntheater nach Wien. Von da wurde er 1826 als erster Hornist bei dem königl. ständischen Theater in Prag und als Lehrer für das Flügelhorn, die Trompete und Posaune am Conservatorium angestellt, welche Stelle er noch zur Stunde bekleidet. K. hat sich durch manche Verbesserungen an den genannten Instrumenten, die er mit Meisterschaft spielt, verdient gemacht. An der chromatischen Trompete beseitigte er die Klappen und ersetzte sie durch eine Hebelvorrichtung, durch welche die Stimmung des Instrumentes reiner und seine Behandlung leichter geworden ist; auch die sogenannte Zugposaune hat er beseitigt und für dieselbe eine andere Vorrichtung erfunden, welche die Erlernung ihres Spiels erleichtert und verkürzt.

Ambros (August Wilhelm Dr.), Das Conservatorium in Prag. Eine Denkschrift (Prag 1858, G. Haase Söhne, 8°.) S. 77 und 148 [nennt ihn auf erstgenannter Seite Johann K. und gibt Graslitz als seinen Geburtsort an; auf letzterer Seite aber Joseph]. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 180. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 471. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1856, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 555. –