Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kölcsey, Franz
Band: 12 (1864), ab Seite: 214. (Quelle)
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Kölbl, Anton (Kunstfreund und Dilettant, geb. zu Wien 24. Februar 1771, gest. ebenda 1832). K. machte seine Studien an einer technischen Schule. Später wäre er nach Nagler Inspector der kaiserlichen Spinnanstalt, nach Tschischka und nach Böckh aber Drahtzugs-Verwalter im k. k. Hauptmünzamte in Wien gewesen. Schon in seiner Jugend radirte er Landschaften, meistens Waldparthien und felsige Gegenden, staffirt mit Figuren und Thieren. Diese Radirungen, Arbeiten voll Talent, sind theils mit seinem Namen, theils mit seinem Monogramme, welches Nagler in seinen „Monogrammisten“ in drei verschiedenen Formen mittheilt, versehen. Auch radirte er sein eigenes Bildniß und zwei männliche Büsten in kleinem Formate. Die landwirthschaftlichen Blätter sind in der Regel klein, die größten in Qu. 4°. M. Molitor war sein Vorbild. Die meisten Blätter Kölbl’s sind von 1799–1810 datirt. Auch besaß K. eine sehr werthvolle Sammlung von Radirungen und Kupferstichen der besten Meister, u. z. der alten, wie Albrecht Dürer, Lucas Kranach, der sogenannten Kleinmeister Rembrandt, Waterloo, Swanewelt, Potter, H. Roos, Berghem, Ostade, Fyt; ferner der italienischen Radirer, Blätter von Weirotter, Geßner, Molitor u. A. und [215] von Manchen besaß er ganze Werke. Diese Sammlung wurde seiner Zeit für die bedeutendste der in Wien im Privatbesitze befindlichen gehalten; was mit ihr nach Kölbl’s Tode geschehen, ist nicht bekannt.

Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 52 u. 370 [nach diesem lebte er noch 1836 in Wien]. – Nagler (G. K. Dr.), Die Monogrammisten ... (München 1858, Georg Franz, gr. 8°.) Bd. I, S. 353, Nr. 773; S. 356, Nr. 783 [nach diesem gest. 1832]. – Böckh (Franz Heinrich), Wiens lebende Schriftsteller und Künstler und Dilettanten im Kunstfache (Wien 1821, B. Ph. Bauer, kl. 8°.) S. 263.