BLKÖ:Kéler, Gottfried von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kéler, Sigmund von
Band: 11 (1864), ab Seite: 137. (Quelle)
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Kéler, Gottfried von (Geschichtsforscher, geb. zu Preßburg 1745, gest. 1807). Sohn des Preßburger Pastors Sigismund Kéler (geb. zu Bartfeld 4. December 1712, gest. 3. März 1759) und Bruder des nachmaligen Hofrathes Sigmund von Kéler. Schon der Vater, der nach in der Heimat beendeten Studien seine höhere Ausbildung in Thorn und später in Jena bewerkstelligte, und anfänglich Prediger zu Neu-Sohl (1741), dann zu Garamszégh in der Sohler Gespanschaft und zuletzt in Preßburg war, lebt durch seine zur Förderung der Kirche unternommenen Reisen im Andenken seiner Glaubensbrüder fort. Haan in seiner „Jena hungarica“ sagt ausdrücklich: „memorabilis eo, quod anno 1736 Germaniae, Borussiae, Daniae, Helvetiaque oras peragraverit, pro colligenda stipe in usus pauperiorum coetuum per nostrales exmisus [138] En ante saeculum indicia quasi societatis Gustavo-Adolphinae!“ – Von seinen beiden Söhnen Gottfried und Sigmund trug besonders der Erstere durch seine ersprießliche Thätigkeit viel dazu bei, das Andenken an den wackeren Vater in Ehren zu erhalten. Gottfried, dessen Geburts- und Todesjahr schon oben angegeben sind, lebte zu Preßburg als Privatmann den Wissenschaften. Schon Horányi schreibt in seiner Vorrede zum 2. Bande seiner „Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum“, S. IX und X und Anmerkung (und nicht wie Klein meldet in der Vorrede zum 1. Bande), daß er dem Fleiße und dem Wissen Gottfried’s K. Mehreres zu verdanken habe, was ihm ungeachtet seiner sorglichsten Nachforschungen entweder entgangen oder zu erfahren nicht möglich gewesen. Gottfried war einer der fleißigsten und gelehrtesten Sammler für vaterländische Geschichte. Er arbeitete an Windisch „Ungarischem Magazin“ mit und sind seine Aufsätze darin mit G. K. bezeichnet; auch gab er gegen Frz. Rud. Grossing’s [Bd. V, S. 375 in den Quellen] Angriffe auf den ungarischen Adel die Schrift: „Der gerettete ungarische Adel“ heraus, worin er Alles, was Grossing gegen den ungarischen Adel vorbrachte, widerlegte. Ungleich Größeres und Verdienstlicheres von seinen Arbeiten ist aber leider Handschrift geblieben, als: „Codex juris ecclesiastici Evangelicorum utriusque Confessionis in Hungaria degentium;“ – „Hierarchia Hungariae evangelicae“; – „Historia ecclesiae evangelicae Posoniensis“; – „Commentatio de ortu, progressu et fatis religionis evangelicae in civitate Soproniensi“; – „Otia Viennensia, memoriae eruditorum virorum qui ante cladem Mohatsiensem in Hungaria claruerunt, dicata“ – und „Der ungarische Geschichtsforscher“. Was mit diesen Handschriften geschehen, ist nicht bekannt, sie dürften aber wohl in der Preßburger Bibliothek aufbewahrt sein. – Gottfried’s Bruder Sigmund (geb. 1742, gest. 1809) war königlicher Fiscalprocurator, später Beisitzer der königlichen Tyrnauer Districtualtafel, zuletzt Appellationsrath in Wien. Er ist Verfasser des Werkes: „Tractatus de processu concursuali secundum ordinem judiciarium pro regno Hungariae partibusque eidem adnexis benigne praescriptum instituendo“ (Wien 1786, Hraschanzky, 8°.) .

Haan (Ludov. A. ), Jena hungarica sive memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis Academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leop. Réthy, 8°.) p. 55 [über Sigismund K. den Vater]. – Klein (Joh. Samuel), Nachrichten von den Lebensumständen und Schriften evangelischer Prediger in allen Gemeinen des Königreichs Ungarn (Leipzig und Ofen 1789, Bd. II, S. 280 u. f. – Ballus (Paul von), Preßburg und seine Umgebungen (Preßburg 1823, 8°.) S. 171, 177 [über Gottfried und Sigmund K.]. –