BLKÖ:Jirovec, Vojtěch

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jiřiček, Joseph
Band: 10 (1863), ab Seite: 186. (Quelle)
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Jirovec, Vojtěch (d. i. Adalbert). Unter diesem Namen erscheint in böhmischen Lexikons und anderen Werken der beliebte und bekannte Compositeur Adalbert Gyrowetz [Bd. VI, S. 62]. Es ist wahrhaftig mehr als unstatthaft, in der Schreibung von eigenen Namen der nationalen Eitelkeit zu Liebe in nationaler Anmaßung eine solche Willkür schalten zu lassen. Wer soll unter Jirowec den Componisten Gyrowetz, der sich selbst nie anders als mit G schrieb, suchen? Die Franzosen und Engländer leisten das höchste in Namenentstellungen, aber als gebildete Nation erlauben sie sich nie ihrer Sprache zu Liebe eine solche absichtliche Namenfälschung. Die Umänderung der Vordersilbe Gy in Ji macht Gyrowetz nicht mehr zu einem Böhmen, als eben schon sein Geburtsort; übrigens war sein ganzes Denken und Componiren deutsch und letzteres, durch tiefes Studium italienischer Musik, dieser Richtung hingeneigt. Ja, in einem langen, übrigens das musikalische Wirken Gyrowetz’s ziemlich matt schildernden Artikel in dem von Emanuel Melis redigirten, zu Prag herausgegebenen Musikblatte „Dalibor“ (1862, Nr. 18 und 19) wird der bekannte Hofrath und Musikdilettant von Kaeß in Wien, bei welchem Gyrowetz während seines Aufenthaltes in Wien liebevolle Aufnahme fand, in einen dworní rada z Kássu verwandelt. Das geht denn doch gewiß weiter als zu weit.