BLKÖ:Jeschek, Johann Sarkander

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jerney, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 170. (Quelle)
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Jeschek, Johann Sarkander (theologischer Schriftsteller, geb. zu Bisenz in Mähren 17. März 1746, Todesjahr unbekannt). Besuchte die Schulen in Olmütz, wo er auch die Theologie beendete und am 18. März 1770 zum Priester geweiht wurde. Er trat sofort in die Seelsorge, u. z. als Caplan in seinem Geburtsorte. Im Mai 1772 kam er als Adjunct in das erzbischöfliche Secretariat nach Olmütz und wurde zugleich Schloßcaplan in Zborowitz. Am 12. April 1779 trat er in Wien in die Congregation Orotarii S. Philippi Neri ein, wurde daselbst Seelsorger, Sonntagsprediger und Bibliothekar und erhielt zugleich ein Lehramt im Taubstummen-Institute. Um die Mitte des Jahres 1781 erhielt er auf der k. k. Familienherrschaft Göding die Pfarre zu Kobily, im Februar 1789 die landesfürstliche Pfarre zu Teltsch, welche er im Februar 1798 mit jener zu Groß-Selowitz vertauschte, auf welch’ letzterer er noch im Jahre 1812 lebte. Von ihm sind folgende Schriften im Drucke erschienen, deren weder im Büchercataloge von Heinsius noch von Kayser Erwähnung geschieht: „Encomium in S. Joannem Nepomuceum Canonicum Pragensem ...“ (Brunae 1802, 4°.); „Encomium in S. Josephum a Calasanctiis ...“ (ebd. 1804) 4°.); – „Gespräch zwischen einem Pfarrer und einem Pfarrkinde von der sacramentalischen Beicht“ (Brünn und Olmütz 1805, 8°.); – „Collectio mille sexcentorum et ultra principiorum et axiomatum pro omni genere et statu hominum concinnata“ (Brunae 1807, gr. 4°.); – „Versuche über die Einwirkung der christlichen Religion auf die Staaten und über die daraus fliessenden Verhältnisse der Religionsdiener und ihrer Behandlung“ (Brünn 1807, 8°.); – „Genealogie von dem uralten gräflichen Hause Dietrichstein-Proskau“ (Brünn 1807, 8°.); – „Illustrissimae ac celeberrimae Prosapiae Schratenbachianae fama vetus compendiosa serie recensita“ (Brunae 180., 4°.). Außerdem mehrere Reden und Gelegenheitsschriften.

Czikann (Joh. Jak. Heinr.), Die lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1812, Traßler, 8°.) S. 86. – Annalen der Literatur in dem österreichischen Kaiserthume (Wien, Doll, 8°.) Jahrg. 1811, Bd. III, S. 234.