BLKÖ:Jawurek, Joseph (I.)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jawornicky, Marcell
Band: 10 (1863), ab Seite: 115. (Quelle)
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Jawurek, Joseph (I.) (Tonsetzer, geb. zu Ledecz bei Kuttenberg 21. September 1749, gest. zu Prag im Mai 1805). Kam jung als Sängerknabe in das Seminarium der Jesuiten zu Kuttenberg, wo er auch sein musikalisches Talent auszubilden Gelegenheit fand; und als er mutirte, in das Jesuiten-Seminar bei St. Wenzel in Prag als Violinist aufgenommen wurde. Während er die philosophischen Studien in Prag beendete, wirkte er im Chore eifrig mit und vervollkommnete sich insbesondere im Violinspiele. Er wurde sofort Violinist im Opernorchester und Musikdirector an der Karmeliter-, Cajetanerkirche und Klosterfrauenkirche zu St. Joseph auf der Kleinseite. Als aber diese Klöster aufgehoben wurden und er alle Stellen mit einem Male verlor, sank er in bittere Noth, aus welcher ihn im Alter von 56 Jahren der Tod befreite. J. hat mehrere Concerte, Sonaten, Trio’s für die Violine geschrieben, welche in der Musikaliensammlung des Chorregenten an der Margarethenkirche zu Brzeznow, Gotthard Hlawa, aufbewahrt und bei Kirchenfeierlichkeiten öfter gespielt wurden. – Sein älterer Bruder Vincenz (geb. zu Ledecz 7. December 1730) trat in den Dominikanerorden und legte 1754 die feierlichen Ordensgelübde ab. Geschickter Musiker, wirkte er 20 Jahre als Dirigent der Musik seines Klosters bei St. Magdalena auf der Kleinseite in Prag. Als aber dieses Kloster aufgehoben ward, begab er sich in das Kloster zu St. Aegidius in der Altstadt, wo er bis zu seinem Tode verblieb.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 20. –