BLKÖ:Jakomini-Holzapfel-Waasen, Kaspar Andreas Edler von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Jacomini, Thomas
Band: 10 (1863), ab Seite: 57. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Kaspar Andreas von Jacomini in der Wikipedia
Kaspar Andreas von Jacomini in Wikidata
GND-Eintrag: 13625361X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Jakomini-Holzapfel-Waasen, Kaspar Andreas Edler von|10|57|}}

Jakomini-Holzapfel-Waasen, Kaspar Andreas Edler von (geb. zu St. Daniel am Karst in der Grafschaft Görz, nach Kunitsch am 18., nach Schmutz und Schreiner 17. October 1726, gest. 15. August 1805). Sein Vater, k. k. Einnehmer zu St. Daniel in der Grafschaft Görz, leitete selbst die Erziehung seines Sohnes, der jung in die Fiumaner Miliz eintrat und im Alter von 17 Jahren Lieutenant in diesem Corps war. Doch verließ er bald diesen Dienst und erhielt nach seines Vaters Tode dessen Stelle. [58] Nebenbei warf er sich auf die Speculation und mit Glück, so daß sich sein Vermögen ansehnlich vermehrte. Nun gab er die Einnehmerstelle zu St. Daniel auf und übernahm die k. k. Post in Cilli. Zwei Decennien hindurch auf dieser Stelle wirkend, erweiterte er durch rastlose Thätigkeit seinen Geschäftskreis, vollführte großartige Unternehmungen mit Glück, leitete unter Anderem den Bau der Hauptcommerzial-Communicationsstraße von Cilli bis Agram, wodurch der Handel im Cillier Kreise ungemein befördert und dem Ackerbau wie der Industrie Steiermarks wesentlich Vorschub geleistet wurde. Außerdem ließ er andere kürzere Straßen theils herstellen, theils verbessern. Im Jahre 1778 gab er das Postgeschäft in Cilli auf und übersiedelte nach Gratz, wo sein Unternehmungsgeist ihm goldene Früchte trug, aber auch seinen Namen der Nachwelt überlieferte. Im Jahre 1783 faßte er den Gedanken, in Gratz eine neue Vorstadt anzulegen. Von der k. k. Fortification kaufte er die vor dem Eisenthore gelegenen öden Gründe, ließ das ganze Terrain geometrisch aufnehmen und entwarf einen trefflichen Plan für die Anlage der neuen Vorstadt, von deren Hauptplatze man alle sechs Gassen derselben überblickte. Ungeachtet des Türkenkrieges fanden sich doch bald Baulustige, so daß in einigen Jahren die Vorstadt, welche nach ihrem Gründer den Namen die Jakominivorstadt führt und mit ihrem schönen Platze zu den Zierden der Stadt Gratz gehört, weit über 100 Gebäude zählte. Kaspar Andreas erhielt für seine Verdienste um die Stadt und das Gemeinwohl im Jahre 1766 die erbliche Ritterwürde. Auf dem Platze selbst aber erhebt sich zur Erinnerung an dessen Gründer ein Denkmal, dessen Grundstein am 2. Juni 1796 gelegt wurde.

Kunitsch (Michael), Biographien merkwürdiger Männer der österreichischen Monarchie (Grätz 1805, Gebr. Tanzer, 8°.) Bdchn. IV, S. 31. – Schmutz (Carl), Historisch-topographisches Lexikon von Steyermark (Gratz 1822, Kienreich, 8°.) Theil II, S. 115. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Sect. 14. Theil, S. 243, von Schreiner. – Megerle von Mühlfeld (Johann Georg), Memorabilien des österreichischen Kaiserstaates (Wien 1825, J. P. Sollinger, 8°.) S. 105: „Kunstdenkmal auf dem Jakominiplatze zu Grätz“. –