BLKÖ:Jörger, Wolfgang

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 232. (Quelle)
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13. Wolfgang Jörger (gest. 15. März 1524), dessen Söhne die drei Linien: die Christophorische, Hanns’sche und Hilleprand’sche (II.) Linie stifteten. Wolfgang war ein Sohn Hilleprand’s (I.) von J. aus dessen Ehe mit Benigna Anhanger. In jüngeren Jahren war er Truchseß, Landrath ob der Enns, 1505–1508 Salzamtmann. In den Jahren 1485 und 1486 half er bei der Vertheidigung der von Mathias Corvinus belagerten Stadt Wiener Neustadt, im letztgenannten Jahre erhielt er vom römischen Könige Max am 5. April zu Aachen den Ritterschlag. Im Jahre 1511 wurde er Landeshauptmann in Oesterreich ob der Enns, legte aber Altershalber 1520 sein Amt nieder. Seit 1497 war er mit Dorothea von Raming vermält. Die verwitwete Frau Dorothea war eine merkwürdige und geistvolle Frau. Einen großen Theil ihres Vermögens verwendete sie für arme Gesellen, welche zu Wittenberg die Bibel studirten. Von 1534 bis 1544 stand sie mit Luther in Briefwechsel und Martin Moseder, der bei ihr einige Zeit Prediger gewesen, ließ diese Briefe drucken. Trotz des strengen Befehles, den Kaiser Ferdinand I., mit 3. April 1539 erlassen hatte, schickte sie zwei ihrer Enkel, Abraham und seinen Vetter Ladislaus, 1542 nach Wittenberg, wo sie Luther dem Doctor der Theologie Georg Majer anvertraute. Dorothea hatte ihrem Gemal Wolfgang 11 Kinder, u. z. 6 Söhne und 5 Töchter, geboren und 3 der Söhne, wie schon bemerkt, stifteten die 3 Zweige der jüngeren Linie. [Bergmann (Joseph), Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte (Wien 1844, Tendler, 4°.) Bd. I, S. 146, und Taf. XI der Abbildungen wo unter Nr. 49 eine Medaille abgebildet ist, welche auf der Kopfseite Wolfgang’s Brustbild, und auf der Kehrseite das Jörger’sche Wappen weist.] –