BLKÖ:Inkey von Pallin, Eduard Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ingenhouß, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 208. (Quelle)
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Inkey von Pallin, Eduard Freiherr (General-Major im Ruhestande, geb. 21. Juli 1803). Entstammt einer alten ungarischen Adelsfamilie, welche zur Zeit, um mit den Genealogen zu reden, nur mehr auf zwei Augen ruht. Eduard ist der Sohn des k. k. Kämmerers Johann Nep. Inkey von Pallin aus dessen Ehe mit Elise gebornen Freiin Majthenyi von Kesselökö. Eduard trat in die k. k. Armee, u. z. am 16. August 1821 als Lieutenant in’s 2. Dragoner-Regiment König von Bayern; nachdem er im Regimente bis 1. November 1834 zum zweiten Rittmeister vorgerückt war, kam er am 1. October 1836 als erster Rittmeister in’s 2. Uhlanen-Regiment Fürst Schwarzenberg, quittirte am 15. November 1838 mit Charakter die Charge, trat aber im August 1840 im 9. Huszaren-Regimente Fürst Liechtenstein wieder als erster Rittmeister ein, aus welchem er im Juli 1843 in gleicher Eigenschaft zur ungarischen Leibgarde übertrat. Am 30. October 1846 rückte er zum Major im 11. Uhlanen-Regimente Graf Civalart vor, wurde am 10. October 1849 Oberstlieutenant im 9. Huszaren-Regimente, worauf er am 26. Jänner 1853 als Oberst und Second-Wachtmeister in die k. k. erste Arcièren-Leibgarde übertrat. Beim Ausbruche des Krieges 1859 wurde I. Oberst des freiwilligen Huszaren-Regiments Nr. 14, worauf er nach beendigtem Feldzuge mit General-Majors-Charakter in Pension ging. In den Jahren 1848 und 1849 machte I. als Major im Uhlanen-Regimente Civalart den Feldzug in Ungarn mit, gab wiederholte Beweise seiner Unerschrockenheit und Tapferkeit, bis er am 24. März 1849 bei Losoncz nach heftiger Gegenwehr von einer Abtheilung Honved gefangen wurde. In das feindliche Hauptquartier gebracht, stellte man ihm die Wahl zwischen Einreihung in die Rebellenarmee und Tod durch Pulver und Blei. Ohne Bedenkzeit verwarf I. mit Verachtung den Antrag, der Revolution seinen Degen zu leihen. Zweimal noch erneuerte man ihm den Antrag, Görgey bot ihm Generalsrang an und drohte, nachdem I. nicht zu bewegen war, mit dem Tode durch den Strang; I. schlug Alles aus und war des Todes gewärtig. Das rasche Anrücken der Russen, welche auch bald darauf Losoncz erstürmten, mochte I. vor dem angedrohten Tode gerettet haben; am 10. August 1849 wurde er frei und stand nach der Uebergabe bei Villagos wieder an der Spitze seines Regiments, welches sich im ungarischen Feldzuge durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatte. I. gab die Schrift: „Meine Rückerinnerung an den Feldzug 1848–1849“ (Wien 1858, Manz und Comp., 8°.) heraus, welche in anziehender Weise eine Episode jener denkwürdigen Zeit schildert. Den Ertrag dieser Schrift hat I. dem Fürst Windischgrätz-Invalidenfonde gewidmet. Die Ehe des Freiherrn Eduard mit Mathilde Sophie gebornen Cibbini von Valsugana (geb. 8. Juni 1821), mit der er seit 8. Februar 1837 vermält, ist bisher kinderlos geblieben. I. ist in [209] Anerkennung seiner Verdienste mit Diplom vom 10. August 1856 in den Freiherrnstand erhoben worden.

Militär-Zeitung, herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1858, Nr. 47. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1859, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 245. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Just. Perthes, 32°.) Jahrgang VIII (1858), S. 292; Jahrg. XII (1862), S. 400. – Freiherrnstands-Diplom vom 10. August 1859. – Wappen. Im blauen Schilde ein doppelschwänziger roth bezungter, im Schreiten über einem aus dem Fußrande hervorragenden grünen Dreiberge begriffener rechtsgekehrter goldener Löwe, in der rechten Vorderpranke einen Säbel am goldenen Gefäße über sich schwingend und in der Linken einen bluttriefenden Türkenkopf am Haarbüschel tragend. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone mit drei darauf gestellten gekrönten Turnierhelmen. Auf der Krone des mittleren Helmes lehnt ein übergebogener geharnischter Arm mit einem über sich gehobenen Streitkolben in der Oeffnung eines schwarzen Adlerflügels. Aus der Krone des rechten Helmes wächst ein silbernes Einhorn mit goldenem Horne hervor. Auf der Krone des linken Helmes ist ein schwarzer Adler mit ausgespannten Flügeln und rother Zunge aufgestellt. Die Helmdecken beider Seitenhelme wie auch des mittleren sind blau, mit Gold unterlegt. Devise. Valorem in fide quaere, auf blauem, um eine goldene Arabeske geschlungenen Bande. Schildhalter. Rechts ein silbernes Einhorn mit goldenem Horne, einwärts sehend; links ein goldener Löwe mit rother Zunge, zurückblickend. –