Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Induno, Hieronymus
Band: 10 (1863), ab Seite: 204. (Quelle)
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Induno, Dominik (Maler, geb. zu Mailand 1815). Bruder des Girolamo [siehe den Folgenden]. Besuchte die Akademie der Künste in Mailand und arbeitete außerdem im Atelier des Francesco Hayez [Bd. VIII, S. 150], des Altmeisters der neuen italienischen Malerschule. Im Alter von 22 Jahren schon errang er den ersten Preis aus der Malerei, mit welcher Auszeichnung die Reise nach Rom und der mehrjährige Aufenthalt daselbst zur künstlerischen Ausbildung auf Kosten der kaiserlichen österreichischen Regierung verbunden war. Nach einigen Jahren kehrte er nach Mailand zurück und seine Bilder, welche meistens tief aus dem socialen Leben gegriffen sind, erweckten alsbald Aufmerksamkeit. Eines derselben erhielt auf der Kunstausstellung in Genua 1852 die Medaille, ein anderes auf der Pariser Ausstellung vom Jahre 1855 wurde mit der ehrenvollen Erwähnung ausgezeichnet. Von seinen Arbeiten waren in Ausstellungen zu Mailand und Venedig „Samuel und David“, eines der frühesten bedeutenderen Bilder des Meisters, 1840 gemalt und in der Belvedere-Gallerie[WS 1] befindlich; – 1853: „Der Apell“ in den Gemme d’arte italiana, gestochen von Gandini; – „Der Dorfbrand“. ebenda, im Holzschnitt von Salvioni; – „Eine Episode der Sündfluth“; – „Die Marketenderin“; – „Der Tintenfleck“; – „Eine Spielpartie“; – „Die Pfändung“; – 1854: „Die keusche Susanna“, in den Gemme, gest. von Barni; – 1855: „Eine Mutter“, in den Gemme gest. von Barni; – „Der letzte Pfennig“, ebenda, gest. von Zuliani und Gandini; – „Die Frau des Matrosen“; – 1856: „Das Leihhaus“; – „Die Gaukler in der Haft“, in den Gemme 1859, gest. von Gandini; – „Der Grossvater“; – „Der Jäger“; – „Der kleine Fischer“; – „Brod und Thränen“, in den Gemme, gest. von Clerici; – „Der wandernde Künstler“; – „Unglück und Trost“; – „Der Schmerz des Soldaten“, in den Gemme, gest. von Gandini; – 1857: „Der falsche Freund“, in den Gemme, gest. von Gandini; – 1858: „Die Resignation der Mutter“, in den Gemme, gest. von Varni; – 1859: „Zur Zeit des Blätterfalls“, ebenda, gest. von Gandini; dieses letztere eines der besten Bilder des Künstlers. Die Kunstkritik bezeichnet Domenico I. für kein großes, aber sehr gefälliges Talent, das in einer Zeit, in welcher die Kunst eines großen Theiles der italienischen Maler fast zur Schildermalerei herabgesunken, beachtenswerthes leistet. I. versteht es, besonders mit seinen kleinen, dem häuslichen Leben oder der menschlichen Natur in ihren naivsten Kundgebungen entnommenen [205] Scenen die tiefsten Seiten des menschlichen Herzens anzuschlagen. Colorit, Zeichnung, Gruppirung stimmen in tadelloser Weise zusammen.

Gemme d’arti italiane (Milano, Venezia, Verona, Ripamonti-Carcano, 4°.) Anno VI (1853), p. 7, 35; anno VII (1854), p 7; anno VIII (1855), p. 85, 120; anno IX (1856), p. 19, 65; anno X (1857), p. 45, 61, 107; anno XI (1858), p. 33; anno XII (1859), p. 23, 69. – Album Esposizione di belle arti in Milano ed altre città d’Italia (Milano, Canadelli, 4°.) Anno XIV (1852), p. 161; anno XV (1853), p. 132; anno XVI (1854), p. 118; anno XVIII (1856), p. 23. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris, F. Didot, 8°.) Tome XXV, p. 841. – Stahr (Adolph), Nach fünf Jahren. Pariser Studien auf der großen allgemeinen Kunstausstellung des Jahres 1855. Theil I, S. 114. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 424. – Springer, Geschichte der bildenden Künste im 19. Jahrhundert, S. 307.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Belveder-Gallerie.